Natur report - Kreis Unna
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� Der Große Brachvogel hat viele Verwandte<br />
Die Schnepfe – ein Name,<br />
der oft missbraucht wird<br />
von Helmut July<br />
„Du alte Schnepfe,“ sagt so<br />
mancher in seiner Wut und weiß<br />
gar nicht, von wem er gerade<br />
spricht. Diese Geschichte, die<br />
nicht wissenschaftlich sein will, soll<br />
einfach nur aufzeigen, wie interessant<br />
doch die <strong>Natur</strong> ist. Wer sich<br />
vernünftig verhält, kann auch mit<br />
dem Fernglas von den Wegen aus<br />
so manches entdecken. Aber nicht<br />
nur bei den Gefiederten ist das so.<br />
Aber Muße gehört dazu. Die <strong>Natur</strong><br />
darf nicht mit dem Fernsehen<br />
verwechselt werden.<br />
Brachvögel gehören zu den Schnepfenvögeln<br />
und sind unsere größten<br />
Schnepfen. Bald 90 Arten gehören<br />
zu dieser formenreichsten Gruppe. So<br />
klein wie Rotschwänzchen und so groß<br />
wie Krähen können sie sein. Schnepfen<br />
brüten in offenem Gelände. Von den<br />
fünf Arten der Brachvögel brüten bei<br />
uns nur der Große Brachvogel, den es<br />
im Münsterland noch gibt.<br />
Im März kommen die ersten Vögel<br />
Rotschenkel. Foto: July<br />
NATUR ERLEBEN<br />
aus wärmeren Gefilden zu uns zurück<br />
und suchen und verteidigen ihre Reviere,<br />
wobei sie ihre wohltönenden Rufe<br />
erschallen lassen, den jeder <strong>Natur</strong>freund,<br />
der sie hört, mit dem Frühling<br />
in Verbindung bringt. Im April ist es<br />
dann soweit. Die Nestmulde ist mit<br />
allen Gräsern ausgepolstert, und es<br />
werden vier hühnereigroße Eier gelegt,<br />
die sich kaum von der Umgebung abheben.<br />
Ebenso ist ein brütender Brachvogel<br />
in der abgestorbenen Vegetation<br />
des Vorjahres wegen seiner Tarnfarbe<br />
kaum auszumachen. Mit seinem<br />
abwärts gebogenen Schnabel ist er<br />
unverkennbar. Nicht vielen Menschen<br />
ist es vergönnt, so etwas erleben zu<br />
dürfen. Etwa dreißig Tage dauert die<br />
Brutzeit auf den vier Eiern. In der Regel<br />
legen Schnepfen vier Eier mit einigen<br />
Ausnahmen – der Seeregenpfeifer legt<br />
beispielsweise nur drei.<br />
Nach dem Schlupf sind Schnepfen<br />
oder Limikolen, wie sie in der Fachsprache<br />
genannt werden, Nestflüchter.<br />
Brachvögel sind mit rund einem Monat<br />
flügge und können ihr Revier verlassen.<br />
Ihre melodischen Rufe behalten<br />
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