Natur report - Kreis Unna

20 NACHHALTIGKEIT
immer größer werdende Beliebigkeit
und Benutzung des Nachhaltigkeitsbegriffs
konstatiert werden (Plastikwort
– kann für alles benutzt, verbraucht
weggeworfen und wieder recycelt
werden) wird nun die Diskussion über
eine nachhaltige Entwicklung in die
Steinzeit zurückkatapultiert. Wieder
muss die Ökologie als Buhmann für
die schlechte ökonomische Entwicklung
herhalten. Längere Laufzeiten für
Atomkraftwerke und die Einführung
der Gentechnik in die Landwirtschaft
sind ebenfalls Vorzeichen, die vom bereits
eingeschlagenen Pfad einer nachhaltigen
Entwicklung in Deutschland
wieder wegführen. Auf der globalen
Ebene wird das so genannte Kyoto-
Protokoll, ein wichtiger Meilenstein zu
einer Ressourcen schonenderen Weltwirtschaft,
immer noch vom weltweit
größten Ressourcenverbraucher, den
USA abgelehnt, weil es als Hindernis
für die eigene Wirtschaftsentwicklung
empfunden wird. Auch hierzulande
wird von den großen Volksparteien
„Wachstum“ als Allheilmittel aus
der ökonomischen Krise empfohlen,
obwohl genau dieses Wachstum
Ursache für den immer schnelleren
Ressourcenverbrauch darstellt und
letztlich nicht zu einer stabilen, das
heißt nachhaltigen Entwicklung führen
kann. Bleibt abzuwarten ob nur
Katastrophen, wie beispielsweise die
durch die Klimaveränderung hervor-
gerufene Zunahme der Wirbelstürme
und Überschwemmungen zu einem
nachhaltigen Umdenken der Menschen
führen werden.
Weiterführende Literatur:
Bode, W.: Naturnahe Waldwirtschaft, Prozeßschutz
oder biologische Nachhaltigkeit?
Holm 1997
Creutz, H.: Das Geld-Syndrom, Wege zu einer
krisenfreien Marktwirtschaft, Aachen 2003
Maedows, D.H.: Die neuen Grenzen des
Wachstums, Stuttgart 1992
Meister, G., Offenberger, M.: Die Zeit des
Waldes, Frankfurt 2004
Möller, A.: Der Dauerwaldgedanke, Berlin
1922, Nachdruck Degreif-Verlag, Oberteuringen
1992