Natur report - Kreis Unna

ner Projekte. Jüngstes Beispiel: das
Kartoffel-Projekt.
Fragt man die Kinder nach der
Herkunft der Kartoffel, wird zunächst
einmal der Supermarkt genannt,
erzählt Gudula Papen-Wächter. Also
haben die Montessori-Pädagoginnen
gemeinsam mit den Kindern Kartoffeln
in einer luftigen Kiste einige Wochen
aufbewahrt, sie dann, als die Triebe
sich durch die Schale gebohrt hatten,
in der Erde vergraben und beobachtet,
wie nach ungefähr zwei Monaten die
Pflanzen blühten. All das, was zunächst
unter der Erde geschah, haben
die Kinder auf bunten Bildtafeln verfolgt.
Im Herbst war es schließlich so
weit: Es durfte geerntet werden – im
Kinderhaus und auf einem Feld in Kessebüren,
das ein Bauer zur Verfügung
gestellt hatte.
Nun galt es zu erfahren, was man
alles mit Kartoffeln machen kann.
Rezepte wurden gesammelt und
ausprobiert. Die Kartoffel als Druckstempel
wurde entdeckt. Und natürlich
wurden Teile der Kartoffel auch
unter dem Mikroskop genauestens
in Augenschein genommen und die
Kartoffel-Stärke zum Thema gemacht.
Denn dass diese in so vielen anderen
Lebensmitteln zu finden ist oder z. B.
bei der Papier-Herstellung benötigt
wird, wussten auch viele Eltern nicht.
In einem Kartoffelbuch, für jedes Kind
erstellt, haben die Kleinen außerdem
alles über die lange Reise der Kartoffel
von Südamerika nach Europa erfahren.
Das Märchen vom Kartoffel-König,
der nicht gegessen werden wollte, bis
er zwei hungrigen Kindern begegnet
ist, wurde im Freispiel umgesetzt
und beim Kartoffelfest aufgeführt.
Kurzum: „Schon Drei- bis Sechsjäh-
NACHHALTIGES LEBEN
Während des Kartoffel-Projektes ernten die Kinder selbst die Knollen auf einem
Feld in Kessebüren. Foto: privat
rige können spielerisch eine ganze
Menge über Herkunft, Geschichte,
Wachstum, Nutzung, Verarbeitung,
industrielle Nutzung und Weiterverarbeitung
der Kartoffel erfahren“, so
Gudula Papen-Wächter.
� Kosmos-AG
Als ehemalige Biologie-Laborantin
leitet die heutige Pädagogin auch die
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