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Natur report - Kreis Unna

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� Äpfel aus <strong>Unna</strong> oder Neuseeland?<br />

Regionale Lebensmittel:<br />

Ein Weg, der sich lohnt?!<br />

von Karin Baumann<br />

„Was soll man denn noch essen?“<br />

Diese häufig gestellte Frage an die<br />

Verbraucherzentrale NRW zielt<br />

nicht auf die Quantität, sondern<br />

erweist sich als Problem der Qualität.<br />

Das Vertrauen in die Lebensmittelqualität<br />

ist gesunken. Meist<br />

ist nicht mehr nachvollziehbar, wo<br />

und wie Lebensmittel erzeugt und<br />

verarbeitet werden. Gewünscht<br />

wird aber eine sichere, nachvollziehbare<br />

Produktion, Verarbeitung<br />

und Vermarktung.<br />

Äpfel aus Neuseeland, Steaks aus<br />

Argentinien, israelische Erdbeeren<br />

– alles ist überall und zu jeder Zeit verfügbar.<br />

Die Globalisierung hat Einzug<br />

gehalten in unsere Kühlschränke. Sind<br />

wir nun endlich im Schlaraffenland<br />

angekommen oder hat dieser Überfluss<br />

auch seinen Preis? Ernähren wir<br />

uns heute gesünder als früher? Diese<br />

Frage ist nicht leicht zu beantworten.<br />

Die heutige Vielfalt ermöglicht<br />

eine abwechslungsreiche Ernährung.<br />

Hygienische Probleme sind sicher<br />

geringer als zu Großmutters Zeiten.<br />

Gleichzeitig gibt es neue Belastungen<br />

durch die „Industrialisierung“ der<br />

Produktion und Verarbeitung sowie<br />

längere Transporte mit entsprechender<br />

Anforderung an Konservierung. Ob<br />

Pestizidrückstände im Obst, Antibiotika<br />

im Fleisch oder gentechnisch veränderte<br />

Bestandteile in Nahrungsmitteln<br />

– viele Stoffe und Prozesse wirken<br />

nicht nur in der Nahrungskette, sondern<br />

auch andernorts in der Umwelt<br />

und Gesellschaft. Beispiele sind die<br />

Gewässerbelastung mit Pestiziden und<br />

Düngemitteln, antibiotikaresistente<br />

Krankheitserreger oder Allergien gegen<br />

versteckte Inhaltsstoffe.<br />

� Discount verdrängt Bauern?<br />

Bei immer schärferem Wettbewerb<br />

geben die großen Lebensmittel-<br />

Handelsketten den Preisdruck an die<br />

gesamte Ernährungswirtschaft weiter.<br />

Die Discounter in Deutschland bestimmen<br />

die Preisgestaltung. Kleine und<br />

mittelständische landwirtschaftliche<br />

oder handwerkliche Betriebe oder<br />

AGENDA IM KREIS UNNA<br />

Lebensmittelhändler werden vom<br />

Markt gedrängt. Fast nirgendwo in<br />

Europa sind Nahrungsmittel so billig<br />

und geben Haushalte so wenig dafür<br />

aus, wie in Deutschland. Dabei ist<br />

unsere Ernährung nicht nachhaltig.<br />

Sie verursacht ökologische Schäden,<br />

soziale Probleme und steigende gesellschaftliche<br />

Kosten, die in unserer<br />

Volkswirtschaft versteckt oder offen<br />

subventioniert werden. Denn nachhaltig<br />

konsumieren heißt, negative<br />

Auswirkungen des eigenen Konsums<br />

auf Umwelt und Gesellschaft soweit<br />

wie möglich vermeiden. In Bezug auf<br />

die Ernährung heißt das:<br />

� den Fleischkonsum verringern,<br />

� ökologisch erzeugte Lebensmittel<br />

bevorzugen,<br />

� gering bzw. mäßig verarbeitete<br />

Lebensmittel vorziehen,<br />

� unverpackte oder umweltverträglich<br />

verpackte Erzeugnisse auswählen,<br />

� sozialverträglich erzeugte, verarbeitete<br />

und vermarktete Produkte<br />

(Produkte aus fairem Handel) kaufen<br />

sowie<br />

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