1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.1 Begriffe <strong>und</strong> Definitionen - 14 -<br />
<strong>Organisation</strong>sveränderung <strong>und</strong> können über die Veränderung der kognitiven Abbildsysteme<br />
der Entscheidungsträger auch zu einer Änderung der Unternehmenskultur führen. 50<br />
Das Prozesslernen wird auch als “Deutero-learning” 51 bezeichnet.<br />
Dieses Bild der Entwicklung von einer Ebene des Lernens zur nächsten kann auch an die Managementkonzepte<br />
angelegt werden. Traditionelle Konzepte sind in der Regel auf Effizienz<br />
fixiert. Dieses Effizienzstreben entspricht einem einfachen Anpassungslernen. Solches Lernen<br />
genügt nicht in einer Zeit des dynamischen Wandels. Deshalb werden auch bei den Managementkonzepten<br />
in der Zukunft Lernformen höherer Ordnung gefragt sein, bei denen Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Kreativität in den Vordergr<strong>und</strong> rücken werden. 52<br />
2.<strong>1.</strong>4 <strong>Organisation</strong>ales Lernen<br />
2.<strong>1.</strong>4.1 Bezeichnung<br />
Wie bereits in Abschnitt <strong>1.</strong>2 ausgeführt wurde, ist es in der Theorie noch nicht gelungen, eine<br />
Einigung über die Definition des organisationalen Lernens zu erzielen.<br />
Die erste Schwierigkeit besteht bereits bei der Wahl der Bezeichnung selbst. Wie bezeichnet<br />
man treffenderweise das Lernen eines ganzen Unternehmens, oder andersherum, ein Unter-<br />
nehmen, das als Ganzes lernt ?<br />
In den betreffenden Veröffentlichungen werden – sicherlich auch zur Hervorhebung der eige-<br />
nen Idee – sehr unterschiedliche Begriffe <strong>für</strong> mehr oder weniger das gleiche Phänomen ver-<br />
wendet. Der Begriff des “Organizational Learning” 53 findet im englischen Sprachraum häufig<br />
seine Verwendung, doch entsprechendes scheint es im deutschen nicht zu geben. Hier wird es<br />
gleichgesetzt mit ‘betrieblichem Lernen’, ‘lernenden <strong>Organisation</strong>en’, ‘lernenden Unterneh-<br />
men’ oder ‘wissenschaffenden Unternehmen’. 54 REINHARDT & SCHWEIKER bilden beispiels-<br />
weise den eigenen Begriff der ‘lernfähigen <strong>Organisation</strong>’ <strong>und</strong> wollen diesen als eigenständi-<br />
ges theoretisches Konstrukt verstanden wissen. 55<br />
50 Vgl. Reinhardt (1995), S. 355; siehe dazu auch die Definition organisationalen Lernens von<br />
Wahren im Abschnitt 2.<strong>1.</strong>4.2, S. 17.<br />
51 Argyris/Schön (1978), S. 26.<br />
52 Vgl. Schwaninger (1995), S. 3.<br />
53 Argyris/Schön (1978).<br />
54 Vgl. Garvin (1994), S. 95 f.<br />
55 Vgl. Reinhardt/Schweiker (1995), S. 270 f.