1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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4.4 Flexibilität - 58 -<br />
Es wird deshalb eine Ablösung von den hierarchischen Strukturen durch heterarchische Struk-<br />
turen gefordert, die entweder organisch, polyzentrisch oder netzartig organisiert sein können.<br />
Die lose gekoppelten Systeme sind besser geeignet, Informationen zu beschaffen, zu selek-<br />
tieren <strong>und</strong> zu interpretieren. 232<br />
Während Hierarchien besser geeignet sind <strong>für</strong> die Nutzung vorhandener Ressourcen unter sta-<br />
bilen Bedingungen, liegt die Stärke der heterarchischen <strong>Organisation</strong>en durch ihre partizipa-<br />
tive <strong>und</strong> dialogische Gr<strong>und</strong>struktur in dynamischen Umwelten <strong>und</strong> in der Erzeugung von<br />
Flexibilität <strong>und</strong> Innovation. 233<br />
Auch hier gilt es, eine Balance zwischen diesen zwei gegensätzlichen Gestaltungsprinzipien<br />
zu finden, welche der jeweiligen Situation entspricht. Eine absolute Gestaltung ist weder<br />
möglich, noch wäre sie sinnvoll, da jede Struktur horizontale <strong>und</strong> heterarchische Merkmale<br />
aufweist <strong>und</strong> auch benötigt. Als Beispiel sei hier nochmals die notwendige Kopplung auf der<br />
Wertebene angeführt, wie sie bereits in Abschnitt 4.3 angesprochen wurde: Durch die Gewäh-<br />
rung von Autonomie <strong>und</strong> die heterarchische Strukturierung bedarf es einer übergeordneten<br />
Einheit in hierarchischem Sinne, welche die Kohäsion <strong>und</strong> die Zielorientierung der Einzelteile<br />
sicherstellt. 234<br />
4.4 Flexibilität<br />
Das Ziel des organisationalen Lernens besteht in der Schaffung von Flexibilität durch den<br />
Aufbau von internen Kompetenzen, um so der Komplexität <strong>und</strong> dem Wandel der Unterneh-<br />
mungsumwelt begegnen zu können. 235<br />
Für die Erreichung dieses Ziels bedarf es der flexiblen Gestaltung der Struktur. Traditionelle,<br />
zentrale Strukturen weisen wenig Flexibilität auf, da sie einseitig auf die bestmögliche<br />
Nutzung vorhandener Kapazitäten ausgerichtet sind. Aufgr<strong>und</strong> der neuen Anforderungen an<br />
das Unternehmen ist eine Neuorientierung in der Strukturgestaltung notwendig, die den ver-<br />
änderten Bedingungen Rechnung trägt. 236<br />
232 Vgl. Wahren (1996), S. 113 f.<br />
233 Vgl. Schwaninger (1995), S. 6.<br />
234 Vgl. ebenda.<br />
235 Siehe Abschnitt 2.<strong>1.</strong>4.2, S. 9.<br />
236 Vgl. Pawellek (1995), S. 68 f.