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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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4.4 Flexibilität - 59 -<br />

Eine flexible Struktur ermöglicht es dem Unternehmen, sich an die verändernden Umweltbe-<br />

dingungen immer wieder anzupassen. Dazu ist es notwendig, dass permanent die Möglichkeit<br />

der Entkopplung <strong>und</strong> Neukopplung der einzelnen Elemente des Unternehmens besteht, damit<br />

Umstrukturierungen ohne Beeinträchtigung des Gesamtsystems realisiert werden können. 237<br />

Bei der Entkopplung von Strukturelementen des Unternehmens durch die Bildung von auto-<br />

nomen Einheiten entstehen Handlungsspielräume, <strong>und</strong> es werden Lernprozesse gefördert.<br />

Entscheidungen werden auch im Sinne der Selbstorganisation 238 vermehrt vor Ort getroffen<br />

werden, womit unnötige Reibungs- <strong>und</strong> Zeitverluste vermieden werden können. 239 Wie im<br />

vorhergehenden Abschnitt aufgezeigt wurde, kann diese Loslösung gleichzeitig die<br />

Notwendigkeit der Bildung von zentralen Einheiten <strong>für</strong> bestimmte Situationen <strong>und</strong><br />

Funktionen mit sich bringen. Bei fehlender Abstimmung der autonomen Einzelteile des<br />

Unternehmens wegen unzureichender <strong>Organisation</strong>s- <strong>und</strong> Kommunikationsstrukturen können<br />

sich Insellösungen innerhalb der <strong>Organisation</strong> ergeben, bei denen nur die lokalen Ergebnisse<br />

optimiert werden. Es besteht die Gefahr, dass das Gesamtwohl des Unternehmens nicht<br />

beachtet wird. 240<br />

Diesen Widerspruch zwischen Entkopplung <strong>und</strong> Kopplung gilt es durch verschiedene Mass-<br />

nahmen zu vermindern, um eine grösstmögliche Flexibilität der Struktur zu ermöglichen. 241<br />

Eine mögliche Lösung, die ebenfalls bereits im vorhergehenden Abschnitt aufgezeigt wurde,<br />

besteht in der Kopplung durch kulturelle Mittel. Durch die Vermittlung von gemeinsamen<br />

Werten, Verhaltensweisen oder übergeordneten Zielen wird den Elementen eines Unterneh-<br />

mens eine Orientierung geboten. 242 In diesen Bereich fällt auch die Forderung nach vermehr-<br />

ter symbolischer Führung, um das organisationale Lernen zu unterstützen. 243<br />

Die Kopplung auf der strategischen Ebene durch Leitbilder oder eine übergreifende Unter-<br />

nehmenspolitik bildet die zweite – in der Betriebswirtschaft hinlänglich bekannte – Möglich-<br />

keit der Kopplung. 244<br />

237 Vgl. Probst (1995), S. 180 f.<br />

238 Vgl. Abschnitt 3.5.4, S. 9.<br />

239 Vgl. Pawellek (1995), S. 75.<br />

240 Vgl. Pawellek (1995), S. 75.<br />

241 Für die ähnliche Problematik des Auseinander-driftens bei Fraktalen siehe Stahl (1995), S. 134 ff.<br />

242 Vgl. Probst (1995), S. 180.<br />

243 Vgl. Abschnitt 3.2.3, S. 9.<br />

244 Vgl. Probst (1995), S. 18<strong>1.</strong>

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