1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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3.5 Prozessbezogene Voraussetzungen - 46 -<br />
3.5 Prozessbezogene Voraussetzungen<br />
Der Aufbau einer institutionalisierten Wissensbasis schafft ein Verbesserungspotential <strong>für</strong> die<br />
<strong>Organisation</strong>. Die Ideen <strong>und</strong> Kenntnisse, welche in dieser Wissensbasis enthalten sind, müs-<br />
sen in einem nächsten Schritt in die Verhaltensweisen der Mitarbeiter einmünden, um einen<br />
Nutzen stiften zu können. Dies kann nur im Rahmen einer aktiven Gestaltung organisationaler<br />
Lernprozesse geschehen. Es müssen bewusst Massnahmen in der <strong>Organisation</strong> verankert wer-<br />
den, welche die Umsetzung des Wissens vorantreiben. 175<br />
In der systemischen Betrachtung der <strong>Organisation</strong> gibt es zwei Mechanismen, welche die<br />
Lernprozesse bestimmen: 176<br />
<strong>1.</strong> Die Strukturen, die es dem System ermöglichen, nur bestimmte Selektionsmuster in der<br />
Verknüpfung der Elemente zu realisieren. Diese stehen bei dieser Arbeit im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
2. Die Prozesse, die es dem Unternehmen als System erlauben, die Abfolge dieser Ver-<br />
knüpfungen nach bestimmten Mustern selektiv zu steuern. Die Voraussetzungen an diese<br />
Abfolge von Verknüpfungen, welche aus dem organisationalen Lernen folgen, sind Inhalt<br />
dieses Abschnitts.<br />
3.5.1 Zurückblicken<br />
Fehler sind im Moment des Eintretens immer ärgerlich, doch bergen sie bei einer an-<br />
schliessenden genaueren Betrachtung ein erhebliches Lernpotential. 177 Durch ihre Analyse<br />
ergeben sich neue Einsichten <strong>und</strong> ein erweitertes Verständnis der Zusammenhänge. Die<br />
systematische Untersuchung von Fehlschlägen kann somit zu einer Vergrösserung des vor-<br />
handenen Wissens im Unternehmen führen. Obwohl dies sicherlich keine neue Erkenntnis ist,<br />
gibt es wenige Unternehmen, die entsprechende Verfahren eingeführt haben. 178<br />
Neben den notwendigen operativen Prozessen sind in die Arbeitsabläufe Verfahren einzu-<br />
bauen, welche die Manager, Gruppen oder Führungsteams dazu veranlassen, rückblickend<br />
über das Vergangene (Projekte, Aufträge, Entwicklungen) zu reflektieren. Aus systemischer<br />
Sicht bedeutet dies, dass an die Teilschritte innerhalb des üblichen Arbeitsprozesses jeweils<br />
175 Vgl. Garvin (1994), S. 97.<br />
176 Vgl. Probst/Büchel (1994), S. 66 f.<br />
177 Vgl. Abschnitt 3.2.1, S. 27.<br />
178 Vgl. Garvin (1994), S. 10<strong>1.</strong>