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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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2.1 Begriffe <strong>und</strong> Definitionen - 18 -<br />

dem Denken <strong>und</strong> Handeln einer <strong>Organisation</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden Schemata <strong>und</strong><br />

Deutungsmuster überprüft, abgeglichen <strong>und</strong> zu neuen kollektiv getragenen<br />

Schemata <strong>und</strong> Deutungsmustern geformt werden.” 69<br />

Auch er baut auf der Veränderung der Wissensbasis auf, wobei er deutlich auf den individuel-<br />

len Ursprung <strong>und</strong> die Kollektivierung von individuellem Wissen verweist. Die enthaltene Se-<br />

lektion <strong>und</strong> Interpretation von Informationen sowie die Überprüfung von Schemata <strong>und</strong> Deu-<br />

tungsmustern entsprechen der Selbstreflexion von Individuen <strong>und</strong> <strong>Organisation</strong>, wie sie be-<br />

reits weiter oben bei PEDRAZZA gefordert wurde. Aufbauend auf den Informationen dieser<br />

Selbstüberprüfung sieht WAHREN die Veränderungen von kognitiven Modellen sowohl auf<br />

individueller als auch auf kollektiver Ebene. Inwieweit diese ein Potential <strong>für</strong> zukünftiges<br />

Handeln darstellen, lässt er offen.<br />

PROBST & BÜCHEL definieren organisationales Lernen folgendermassen:<br />

“Unter organisationalem Lernen ist der Prozess der Erhöhung <strong>und</strong> Veränderung<br />

der organisationalen Wert- <strong>und</strong> Wissensbasis, die Verbesserung der Problemlösungs-<br />

<strong>und</strong> Handlungskompetenz sowie die Veränderung des gemeinsamen Bezugsrahmens<br />

von <strong>und</strong> <strong>für</strong> Mitglieder innerhalb der <strong>Organisation</strong> zu verstehen.” 70<br />

Diese Definition ist im Gegensatz zur vorhergehenden stark ergebnisorientiert. Sie baut<br />

ebenfalls auf der Veränderung der organisationalen Wissensbasis auf, aber ohne die Prozesse<br />

näher zu erläutern, die dazu führen können. Die Ergebnisse sind erstens der Aufbau von Kom-<br />

petenzen <strong>und</strong> zweitens, analog zu WAHREN, die Veränderung von kognitiven Strukturen auf<br />

individueller sowie auf kollektiver Ebene.<br />

Eine umfangreichere Definition bietet REINHARDT. Er versteht unter dem Begriff der organi-<br />

sationalen Lernfähigkeit das Potential<br />

“[...] Veränderungen in der <strong>Organisation</strong>sumwelt antizipieren <strong>und</strong> diesen proaktiv<br />

begegnen zu können, indem interne Kompetenzen herausgebildet werden [...]; das<br />

bedeutet, dass diese hohe Flexibilität durch Eigenleistung selbständig generiert<br />

<strong>und</strong> aktiv aufrechterhalten werden kann, was zudem voraussetzt, dass die dieser<br />

Flexibilität zugehörigen Mechanismen selbst identifiziert <strong>und</strong> gezielt verändert<br />

bzw. weiterentwickelt werden müssen; <strong>und</strong> was schliesslich als kontinuierliche<br />

69 Wahren (1996), S. 235.<br />

70 Probst/Büchel (1994), S. 17.

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