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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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3.2 Führungsbezogene Voraussetzungen - 30 -<br />

NONAKA darin, den Mitarbeitern einen konzeptionellen Rahmen vorzugeben. Dies ist die<br />

Aufgabe der Führung, welche ihre Sicht der Zukunft des Unternehmens durch symbolische<br />

Führung, d.h. in Form von Metaphern, Symbolen <strong>und</strong> Konzepten artikulieren muss, um<br />

damit den Mitarbeitern eine grobe Orientierung zu bieten. 106<br />

Falls die Führungskräfte diese Symbole ohne Einbezug der betroffenen Mitarbeiter festlegen,<br />

findet aber keine gemeinsame Wirklichkeitskonstruktion statt, so wie sie oben gefordert wird.<br />

Dies steht nach Meinung von REINHARDT dem organisationalen Lernen entgegen, <strong>und</strong> er ver-<br />

langt eine gemeinsame Festlegung der Bedeutungen von Symbolen. Dies ist aber nur durch<br />

eine vermehrte Kommunikation zwischen Führungskräften <strong>und</strong> Mitarbeitern möglich. Dar-<br />

aus resultiert die zentrale Bedeutung von Kommunikation <strong>für</strong> die Erzeugung von organisatio-<br />

nalem Lernen. 107<br />

3.2.4 Verschiebung der Verantwortung<br />

Eine weitere Schwierigkeit bei der gemeinsamen Wirklichkeitskonstruktion besteht in der<br />

Verschiebung der Verantwortung. Auf der einen Seite muss der Mitarbeiter dazu bereit sein,<br />

mehr Verantwortung zu übernehmen; im Gegenzug da<strong>für</strong> erhält er aber auch eine ganzheitli-<br />

chere Aufgabe. Auf der anderen Seite sollen die Führungskräfte Verantwortung abgeben, ob-<br />

wohl sie im Austausch “nur” eine andere Führungsrolle erhalten. Dieser Machtverzicht ent-<br />

spricht auch nicht den geltenden westlichen Normen <strong>und</strong> Werten. 108<br />

Aus diesen Gründen ist bei der <strong>Einführung</strong> des organisationalen Lernens wohl auch mit Wi-<br />

derstand der Führungskräfte zu rechnen.<br />

106 Vgl. Nonaka (1994), S. 92; siehe hierzu auch Reinhardt (1995), S. 282.<br />

107 Vgl. Reinhardt (1995), S. 289 ff.<br />

108 Vgl. Reinhardt/Schweiker (1995), S. 287.

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