1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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3.2 Führungsbezogene Voraussetzungen - 31 -<br />
3.2.5 Vernetzung nach aussen<br />
Neben der Schaffung von Diversität <strong>und</strong> der Suche nach Konsens kommt der Führung auch<br />
die Aufgabe der Vernetzung nach aussen, beispielsweise in Form von Kooperationen zu.<br />
Die Lernperspektive bezieht sich hierbei nicht nur auf die Möglichkeit, das Kooperieren<br />
selbst zu erlernen, sondern vielmehr geht es darum, zu kooperieren, um zu lernen. 109<br />
Wie in Abschnitt 2.<strong>1.</strong>4.3 aufgezeigt wurde, ist die Aussenwelt ein wichtiger Lieferant <strong>für</strong> In-<br />
formationen, welche wiederum die Basis von Lernprozessen darstellen. Kooperationen sind<br />
ein Weg, an solche Informationen zu gelangen, da sie optimalerweise nebst den Ressourcen<br />
<strong>und</strong> den Absatzmärkten auch den Zugang zum Wissen des Partners erschliessen. 110<br />
Die konkreten Aufgaben in der lernförderlichen Ausgestaltung einer Aussenbeziehung sind<br />
hierzu die Schaffung von Möglichkeiten zur föderativen Zusammenarbeit zwischen den Mit-<br />
arbeitern beider Unternehmen, der Aufbau von formalen <strong>und</strong> informellen Beziehungsnetzen<br />
<strong>und</strong> die Sicherstellung von Autonomie der Partner. Unter diesen Voraussetzungen bieten Ko-<br />
operationen nach Meinung von PROBST & BÜCHEL einen lernorientierten Rahmen. Diese Vor-<br />
aussetzungen, die hier im Grossen <strong>für</strong> die Zusammenarbeit von Unternehmen gelten, sehen<br />
sie auch im “Kleinen” bei der Zusammenarbeit von Individuen als allgemeine Charak-<br />
teristiken <strong>für</strong> organisationales Lernen im Unternehmen selbst. Ihres Erachtens kann die ange-<br />
strebte Erhöhung der Handlungskompetenz nur durch das richtige Mass an Freiräumen in<br />
Form autonomer Einheiten, durch das Zusammenführen von Wissen in Form von Gruppen-<br />
oder Teamarbeit sowie durch Kommunikation in Form des Austausches von Meinungen <strong>und</strong><br />
Informationen gelingen. 111<br />
Neben Kooperationen bieten sich noch weitere Möglichkeiten der systematischen Öffnung<br />
der <strong>Organisation</strong>sgrenzen <strong>für</strong> den externen Wissenserwerbs an. Die Unternehmen, welche<br />
relevantes Wissen besitzen, können auch übernommen werden, um an das gewünschte Wissen<br />
zu gelangen. Eine anderer Weg ist die Bildung von informellen Netzen über die<br />
109 Vgl. Prange/Probst/Rüling (1996), S. 10.<br />
110 Vgl. Leonard-Barton (1994), S. 116 f.<br />
111 Vgl. Probst/Büchel (1994), S. 134.