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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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3.4 Wissensbezogene Voraussetzungen - 43 -<br />

Die Kollektivierung findet in der <strong>Organisation</strong> im Rahmen von Interaktionen <strong>und</strong> durch<br />

Kommunikation zwischen Mitarbeitern (beispielsweise in Gruppen oder Teams) statt, wo<br />

das Wissen der einzelnen Mitglieder zu gemeinsamen Auffassungen, Lösungen <strong>und</strong> Vorge-<br />

hensweisen synthetisiert wird. Werden diese Ergebnisse der Interaktion in der Folge auf Or-<br />

ganisationsebene in Routinen umgewandelt <strong>und</strong> institutionalisiert, entsteht organisationales<br />

Wissen in Form einer institutionalisierten Wissensbasis. 163<br />

Es wird deutlich, dass es nicht um die Aggregation von individuellem Wissen durch blosses<br />

Aufsummieren gehen kann, sondern dass eine Synthese zu einem gemeinsamen Ganzen erfor-<br />

derlich ist.<br />

Es kann <strong>für</strong> den Aufbau von nachhaltigen Kernkompetenzen nicht genügen, das Wissen auf<br />

Einzelne zu konzentrieren, da dieses Wissen durch ihren Austritt verloren ginge bzw. durch<br />

Abwerbung an die Konkurrenz übergehen könnte. Um eine Kernkompetenz zu schaffen, die<br />

nicht imitierbar ist, muss die Kombination des Wissens von verschiedenen Ebenen im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stehen. 164<br />

3.4.2 Distribution<br />

Die Distribution des Wissens führt zu einer Änderung der Konzentration von Wissen in-<br />

nerhalb des Unternehmens. Das Ausmass der Distribution bestimmt die Überschneidung von<br />

Wissen auf den verschiedenen Ebenen des Unternehmens. 165<br />

In traditionellen Managementkonzepten findet eine starke Anhäufung des Wissens in den<br />

Führungsebenen der <strong>Organisation</strong> statt. Durch entsprechende Vorgaben kann eine einheitliche<br />

Interpretation der Realität erzeugt werden. 166 Als Folge dieser eindeutigen Realitätsdefinition<br />

ist ein solches Unternehmen sehr stabil.<br />

In der heutigen Zeit, in der allerorts von dynamischem Wandel geredet wird, erhält die Forde-<br />

rung nach Wandlungsfähigkeit einer <strong>Organisation</strong> als Gegenpol zur Stabilität Auftrieb. Die<br />

Wandlungsfähigkeit eines Unternehmens wird durch eine hohe Distribution des Wissens be-<br />

günstigt. Durch eine grössere Varietät der Interpretationen entstehen neue Ideen, welche<br />

163 Vgl. Probst/Büchel/Raub (1996), S. 6.<br />

164 Vgl. ebenda, S. 7 f.<br />

165 Vgl. Probst/Büchel/Raub (1996), S. 8.<br />

166 Siehe auch den Begriff des Konsens in Abschnitt 3.2.2, S. 9.

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