1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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3.5 Prozessbezogene Voraussetzungen - 50 -<br />
kuläre <strong>und</strong> selbstreferentielle Kommunikation die basale Operation von sozialen Systemen<br />
– <strong>und</strong> damit auch von Unternehmen – dar. 191<br />
Diese Kommunikation kann durch die Implementierung eines offenen <strong>und</strong> hierarchieübergrei-<br />
fenden Informationssystems unterstützt werden. Doch die Realisierung kann durch einen star-<br />
ren formalen Rahmen <strong>und</strong> durch betriebliche Machtaspekte verhindert werden. Deshalb sind<br />
die flexiblen informationstechnischen Netzwerke mit passenden flexiblen <strong>und</strong> heterarchi-<br />
schen Strukturlösungen zu koppeln. WILMES fordert aus diesem Gr<strong>und</strong> den Aufbau von<br />
flexiblen <strong>und</strong> problemorientierten Zeltorganisationen 192 <strong>und</strong> die Umgestaltung von starren<br />
inter-organisationalen Verknüpfungen zu intensiv kommunikativen virtuellen Konstruktionen<br />
ohne strikte strukturelle Abgrenzung. Als Basis sieht auch er die Selbstorganisationskompe-<br />
tenz der Mitarbeiter. 193<br />
Es muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass <strong>für</strong> die <strong>Institut</strong>ionalisierung von organisa-<br />
tionalem Lernen eine Veränderbarkeit der strukturellen Gegebenheiten im Sinne der Selbstor-<br />
ganisation vorhanden sein muss. Nur so lassen sich in Situationen, in denen der Mitarbeiter<br />
die Notwendigkeit von Veränderungen begreift, in kürzester Zeit Lerneffekte auch in<br />
konkrete Lösungen umsetzen. Auf diese Weise ist der Unterschied zwischen vorgegebener<br />
Strukturierung <strong>und</strong> Selbststrukturierung zu verstehen. 194<br />
190 Vgl. Willke (1995), S. 60.<br />
191 Vgl. Reinhardt (1995), S. 22<strong>1.</strong><br />
192 Im Gegensatz zur starren <strong>und</strong> stabilen Palastorganisation sind unter Zeltorganisationen an die<br />
jeweiligen Bedingungen anpassbare, <strong>und</strong> somit flexible <strong>Organisation</strong>en zu verstehen.<br />
Vgl. Probst (1992), S. 580 f.<br />
193 Vgl. Wilmes (1995), S. 146 f.<br />
194 Vgl. Wolff (1982), S. 180.