1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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5.3 Mikrostrukturen - 80 -<br />
sationalen Ebene schliessen zu können. Um dies zu erreichen, muss auch auf der Mikroebene<br />
eine <strong>für</strong> den lernenden Mitarbeiter adäquate Strukturgestaltung geschaffen werden. 346<br />
5.3.1 Job rotation<br />
Um der Entwicklung des Mitarbeiters zum Fachspezialisten <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Nachteilen entgegenzuwirken, bietet sich die Job rotation an. Mit diesem Austauschprinzip<br />
lassen sich doppelte Effekte erzielen: 347<br />
Erstens verbessert sich notgedrungen die Kommunikationsfähigkeit des Spezialisten, der sich<br />
in einem neuen Umfeld verständigen muss, das nicht seine Fachsprache spricht.<br />
Zweitens entsteht die Möglichkeit des Wissensaustausches zwischen den Beteiligten. Neue<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> unterschiedliche Problemsichten stossen aufeinander <strong>und</strong> müssen zusammen-<br />
geführt werden. Dadurch verbessert sich nicht nur das Fachwissen, sondern auch das gegen-<br />
seitige Verständnis wird verbessert.<br />
Dieser Austausch muss nicht nur innerhalb des Unternehmens durchgeführt werden, er kann<br />
auch in Form des “Hospitierens” 348 mit K<strong>und</strong>en oder Lieferanten stattfinden.<br />
5.3.2 Partizipation<br />
In der Gestaltung einer Aufgabe spiegelt sich auch die konsequente Ausrichtung auf den Mit-<br />
arbeiter im Zuge des organisationalen Lernens wider. Die Aufgaben müssen auf die Mitarbei-<br />
ter zugeschnitten werden, so dass sie den jeweiligen individuellen Bedürfnissen Rechnung<br />
tragen. 349<br />
Der arbeitsplatznahe, aktive Einbezug von Mitarbeitern ermöglicht die Berücksichtigung die-<br />
ser Bedürfnisse <strong>und</strong> stellt eine wichtige Komponente zum Abbau von organisational defensi-<br />
ven Routinen dar. Die Mitarbeiter werden mit der Idee gefördert, dass sie durch ihren Einbe-<br />
zug lernen, ohne die Autorität eines Vorgesetzten effektiv zu arbeiten. Dieser Ansatz geht<br />
davon aus, dass Mitarbeiter über ungenutzte Potentiale verfügen <strong>und</strong> bereit sind zu lernen.<br />
346 Vgl. Hall/Fukami (1979), S. 138 f.<br />
347 Vgl. Stahl (1995), S. 130.<br />
348 Stahl (1995), S. 130.<br />
349 Vgl. Schanz (1994), S. 430.