1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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5.1 Makrostrukturen - 70 -<br />
5.<strong>1.</strong>2 Aktueller Strukturansatz<br />
Die wachsende Marktdynamik stellt die klassischen Strukturansätze vor wachsende<br />
Probleme. Ihre Funktionsprinzipien der Arbeitsteilung durch Formalisierung <strong>und</strong><br />
Spezialisierung führen zum Versuch, organisierte Routineantworten <strong>für</strong> wechselnde<br />
Marktbedürfnisse bereitzustellen. Die Folge sind immer komplexere <strong>und</strong> ausdifferenziertere<br />
Stellenbeschreibungen <strong>und</strong> ein komplexes Regelwerk, deren Aktualisierung <strong>und</strong> Wartung<br />
zunehmend aufwendiger wird. 296<br />
An dieser Stelle sind neue Strukturansätze gefragt, die in der Lage sind, diese Dynamik zu<br />
verarbeiten.<br />
Unter den aktuellen Strukturansätzen in der das organisationale Lernen betreffenden Literatur<br />
scheint besonders die Netzwerkorganisation auf. Netzwerke sind vielfach die Basis, auf die<br />
weitere strukturelle Massnahmen aufgesetzt werden können, <strong>und</strong> die zusammen<br />
“<strong>Organisation</strong>s-Architekturen” 297 , Virtuelle Unternehmen 298 oder “Fraktale Unternehmen” 299<br />
bilden. 300<br />
Eine Netzwerkorganisation ist ein auf dem Mehrliniensystem beruhendes, zielorientiertes Ge-<br />
bilde, das in seiner Zusammensetzung zeitlich befristet ist. Die Lebensdauer der Strukturen ist<br />
durch die zu erfüllende Aufgabe begrenzt. Nach der Erreichung des Ziels geht ein solches<br />
temporäres System wieder in einen Potentialzustand über, um zu einem späteren Zeitpunkt zu<br />
einer anderen Aufgabe in einer anderen oder der gleichen Form neu zu entstehen. 301<br />
Netzwerke müssen nicht heterarchisch aufgebaut sein, sie können durchaus auch<br />
hierarchische Züge annehmen. 302 Im folgenden soll von Netzwerken <strong>und</strong><br />
Netzwerkorganisationen nur im Zusammenhang mit Strukturen gesprochen werden, die<br />
signifikante heterarchische Merkmale aufweisen.<br />
296 Vgl. Heitger (1994), S. 117 f.<br />
297 . Nadler/Gerstein/Shaw (1994).<br />
298 Siehe Abschnitt 3.5.3, S. 9.<br />
299 Stahl (1995), S. 127.<br />
300 Vgl. Probst/Büchel (1994), S. 129.<br />
301 Vgl. Schwaninger (1995), S. 8.<br />
302 Vgl. Schwaninger (1994), S. 8.