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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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3.4 Wissensbezogene Voraussetzungen - 45 -<br />

3.4.4 Ableitung von Anforderungen an die Struktur<br />

Für die Transformation von Wissen wurde deutlich, dass ein struktureller Rahmen geschaffen<br />

werden muss, der die Interaktion <strong>und</strong> die Kommunikation von <strong>Organisation</strong>smitgliedern<br />

<strong>und</strong> Gruppen nicht nur ermöglicht, sondern sogar fördert. 171 Dies ist beispielsweise in institu-<br />

tionalisierten Foren <strong>und</strong> Gruppen (Lern- <strong>und</strong> Diskussionsforen oder Koordinationsgruppen)<br />

möglich. Der Zugang zu bereichsfremdem oder abteilungsübergreifendem Wissen darf dabei<br />

nicht durch vertikale oder horizontale Barrieren innerhalb des Unternehmens behindert wer-<br />

den. 172<br />

Es muss innerhalb der Unternehmensstruktur ausserdem Raum geschaffen werden <strong>für</strong> den<br />

Austausch von Wissen in informellen Treffen. Dazu bedarf es – analog zu den Voraussetzun-<br />

gen <strong>für</strong> individuelles Lernen – erstens der Bereitstellung von Organizational Slack in Form<br />

von überschüssiger Zeit <strong>und</strong> zweitens der notwendigen Autonomie. Dadurch werden die Mit-<br />

arbeiter in die Lage versetzt, sich selbst ad hoc zu organisieren, um gemeinsam Lösungen <strong>für</strong><br />

aktuelle Probleme zu suchen. 173<br />

Um die Wandlungsfähigkeit einer <strong>Organisation</strong> im Sinne des organisationalen Lernens zu för-<br />

dern, bedarf es der Distribution von Wissen innerhalb des gesamten Unternehmens. Diese<br />

kann aber durch eine Vielzahl von horizontalen Ebenen behindert werden, da die Gefahr be-<br />

steht, dass auf jeder Ebene Wissen zurückgehalten oder blockiert wird. Entsprechend sind<br />

Strukturen zu fordern, die heterarchisch aufgebaut sind. 174<br />

Die Fähigkeiten, die eigenen Wissensstrukturen zu reflektieren <strong>und</strong> die Vernetzung nach<br />

aussen herzustellen, sind die Gr<strong>und</strong>voraussetzungen <strong>für</strong> die Integration von Wissen. Die<br />

strukturellen Anforderungen, die daraus der <strong>Organisation</strong> erwachsen, wurden bereits in Ab-<br />

schnitt 3.2.7 angesprochen.<br />

171 Vgl. Probst/Büchel/Raub (1996), S. 13.<br />

172 Vgl. Thom/Wenger (1996), S. 13.<br />

173 Vgl. Fallgatter (1995), S. 217.<br />

174 Vgl. Probst/Büchel (1994), S. 79.

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