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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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4.3 Heterarchie - 57 -<br />

geschaffen werden müssen, da eine zentrale Führung bei dieser Aufgabe überfordert würde<br />

bzw. der Misserfolg bereits vorbestimmt wäre. 224<br />

Nicht-prognostizierbare Störungen werden deshalb schneller in heterarchisch-organisierten<br />

Strukturen bewältigt <strong>und</strong> differenzierte Aktivitäten können virtuell koordiniert werden. 225<br />

Ein weiterer Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Ablösung herkömmlicher, hierarchisch aufgebauter Strukturen<br />

durch heterarchische Strukturen ist, dass erstere zu Verzerrungen, einseitiger Selektion <strong>und</strong><br />

Interpretation von Informationen neigen. Unplanmässige Vorkommnisse werden nicht schnell<br />

genug verarbeitet. 226 Ausserdem sind hierarchisch geprägte Strukturen anfällig <strong>für</strong> Kommuni-<br />

kationsstörungen. 227<br />

Im Zusammenhang mit der im vorhergehenden Abschnitt geforderten Autonomie der Sub-<br />

systeme eines Unternehmens ist aber eine intensive <strong>und</strong> störungsfreie Kommunikation, als<br />

äusserst notwendig <strong>für</strong> das organisationale Lernen zu betrachten. Denn Wissen besteht aus<br />

zusammengefügten Informationen <strong>und</strong> diese können nur durch Kommunikation mit der In-<br />

<strong>und</strong> Umwelt beschafft werden.<br />

Kommunikation kann durch strukturelle Faktoren begünstigt werden: 228<br />

<strong>1.</strong> Durch die Schaffung ressort- <strong>und</strong> unternehmensübergreifender Kommunikationskanäle,<br />

welche durch eine lose gekoppelte Struktur begünstigt werden, da in einer solchen Struktur<br />

die Grenzziehungen flexibel sind. 229<br />

2. Die Durchmischung <strong>und</strong> Kombination von Mitarbeitern unterschiedlicher Ebenen <strong>und</strong><br />

Funktionen bei verschiedenen Aufgaben bewirkt eine verstärkte Transformation 230 <strong>und</strong><br />

Diffusion des im Unternehmen vorhandenen Wissens. 231 Durch solche Querverbindungen<br />

innerhalb der Strukturen <strong>und</strong> zwischen den verschiedenen Ebenen werden Interaktionen<br />

gefördert <strong>und</strong> es treffen abweichende Einstellungen <strong>und</strong> Gedanken aufeinander, die nur<br />

durch intensive Kommunikation auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können.<br />

224 Vgl. Schuhmann (1995), S. 2.<br />

225 Vgl. Wahren (1996), S. 114.<br />

226 Vgl. hierzu Abschnitt 3.3.5, S. 9.<br />

227 Vgl. Wahren (1996), S. 113.<br />

228 Vgl. Bertels (1996), S. 2.<br />

229 Vgl. hierzu auch die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Schaffung von Konsens in<br />

Abschnitt 3.2.7, S. 9.<br />

230 Siehe Abschnitt 3.4.1, S. 9.<br />

231 Siehe hierzu auch die Blockierung von Wissen durch horizontale Ebenen, wie sie in Abschnitt<br />

3.4.4 S. 9 dargestellt wurde.

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