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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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5.3 Mikrostrukturen - 79 -<br />

5.2.2.4 Wissenseinheit<br />

Eine sehr spezielle Mesostruktur stellt die <strong>Institut</strong>ionalisierung einer Stelle dar, die <strong>für</strong> das<br />

Lernen <strong>und</strong> die “Verwaltung” von Wissen in einem Unternehmen zuständig ist. Diese Stelle<br />

soll gemäss REINHARDT nur der Fremd- <strong>und</strong> Selbstbeobachtung der Lernprozesse dienen.<br />

Diese Beobachtungsrolle wird beispielsweise durch die Integration aus Funktionen wie stra-<br />

tegischem Controlling, <strong>Personal</strong>- bzw. <strong>Organisation</strong>sentwicklung <strong>und</strong> Planung sowie externen<br />

Beratern geschaffen. Abweichungen, die bei dieser Überwachung der organisationalen Lern-<br />

prozesse auftreten, sollen zusammen mit Informationen über Veränderungen der Unterneh-<br />

mensumwelt an das Top-Management weitergeleitet werden. 343<br />

Solche zentralisierte Formen des Wissensmangements sind in den Unternehmen selten anzu-<br />

treffen. In einigen Firmen besteht ein Posten eines “Chief Knowledge Officer” 344 , bei<br />

Mc Kinsey wurde ein hochrangiger Mitarbeiter mit dem Titel eines “Director of Knowledge<br />

Management” 345 bedacht.<br />

Der Nutzen solcher Einheiten, die nur <strong>für</strong> die Überwachung der Lernprozesse oder die Ver-<br />

waltung von Wissen zuständig sind, liegt <strong>für</strong> das organisationale Lernen v.a. darin, dass die<br />

Bedeutung von Wissen <strong>und</strong> Lernen im Unternehmen deutlich gemacht wird <strong>und</strong> das ein ent-<br />

sprechendes Reflexionspotential zur Verfügung gestellt wird.<br />

5.3 Mikrostrukturen<br />

Der Mensch <strong>und</strong> sein Verhalten in der <strong>Organisation</strong> stellen immer einen Unsicherheitsfaktor<br />

<strong>für</strong> das Unternehmen dar. Bisher wurde versucht, dieser “Unberechenbarkeit” mit einem un-<br />

terschiedlichen Ausmass an Kontrolle zu begegnen. Anstatt zu versuchen, diese Unsicherheit<br />

zu reduzieren oder zu kontrollieren, sollte nach der Meinung von HALL & FUKAMI versucht<br />

werden, diese Veränderbarkeit des Verhaltens <strong>für</strong> das Unternehmen einzusetzen <strong>und</strong> daraus<br />

zu lernen. Das lernende Individuum muss ihres Erachtens in den Gestaltungsprozess der<br />

<strong>Organisation</strong> einbezogen werden, um so die Lücke zwischen der individuellen <strong>und</strong> der organi-<br />

343 Vgl. Reinhardt (1995), S. 333 ff.<br />

344 Rohner (1997), S. 69.<br />

345 Willke (1995), S. 59.

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