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1. Einführung - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern

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2.1 Begriffe <strong>und</strong> Definitionen - 21 -<br />

Probleme zu erkennen. Für die Korrektur werden im folgenden Schritt aufgr<strong>und</strong> des Wis-<br />

sens einer Person Lösungen erarbeitet oder, falls dies nötig sein sollte, durch Zusammen-<br />

führen von Wissen mehrerer Personen. Die erarbeiteten Massnahmen werden getestet, wo-<br />

bei die Ergebnisse des Tests wieder als Informationen in den Kreislauf eingehen.<br />

2. Im zweiten Kreislauf geht es hauptsächlich um die Umsetzung des Wissens aus den Pro-<br />

zessen dieses allgemeinen Lernens im Unternehmen sowie um die Wechselwirkung von<br />

individuellem <strong>und</strong> kollektivem Wissen. Durch die Analyse der im ersten Kreislauf darge-<br />

stellten Lernprozesse entsteht neues Wissen auf individueller Ebene, das im Idealfall mög-<br />

lichst umfänglich durch kollektives Lernen in den Wissensvorrat der <strong>Organisation</strong> ein-<br />

fliesst. Hier beginnt das organisationale Lernen im engeren Sinn. Denn durch die Anwen-<br />

dung <strong>und</strong> Umsetzung dieses kollektiven Wissens kommt es zu einer Veränderung der or-<br />

ganisatorischen Wissensbasis. Das Wissen wird in organisatorische Handlungen einge-<br />

bracht <strong>und</strong> damit institutionalisiert <strong>und</strong> verankert. Auch hier schliesst sich der Kreislauf<br />

durch die Reflexion dieser neuen Handlungen, da diese wieder zum Aufbau von Wissen<br />

auf individueller Basis führt.<br />

Die parallele Darstellung dieser zwei Kreisläufe soll erstens deutlich machen, dass bei unter-<br />

schiedlichsten Problemlösungsvorgängen im Unternehmen verschiedene Lernprozesse gleich-<br />

zeitig ablaufen, welche Einfluss auf die organisationale Wissensbasis haben können.<br />

Zweitens sollen die gegenseitige Austauschbeziehungen aufgezeigt werden, bei denen Wissen<br />

in beide Richtungen fliesst. Auf der einen Seite liefert der Problemlösungsprozess Informa-<br />

tionen, welche die Wissensbasis des Unternehmens bereichern können. Auf der anderen Seite<br />

kann das formalisierte <strong>und</strong> institutionalisierte Wissen wiederum die Basis <strong>für</strong> individuelles<br />

Wissen darstellen <strong>und</strong> dazu beitragen, den allgemeinen Lernprozess zu verbessern.<br />

Drittens soll zum Ausdruck kommen, dass die erwähnte parallele Entwicklung der organisa-<br />

tionalen Wissensbasis der aktiven Einflussnahme bedarf <strong>und</strong> nicht automatisch als Folge von<br />

Problemlösungsverfahren am Ende dem Unternehmen zur Verfügung steht.<br />

74 Vgl. Güldenberg/Eschenbach (1996), S. 8; Wahren (1996), S. 98; Arthur D. Little (1995), S. 219;<br />

siehe hierzu auch das Prozesslernen in Abschnitt 2.<strong>1.</strong>3.3, S. 9.

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