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12 TiTel_personalarbeit im mittelstand<br />

Alles im Griff<br />

Einblick. Personaler im Mittelstand müssen ganz an<strong>de</strong>re Probleme bewältigen als in<br />

Großunternehmen. Dabei kommen ihnen die typischen Strukturen <strong>de</strong>r KMU zugute.<br />

Von katharina Schmitt (Red.)<br />

Prominentenklatsch ist beliebt.<br />

Nicht nur die Regenbogenpresse,<br />

auch seriöse Medien setzen auf<br />

hohe Aufmerksamkeit, sobald sie<br />

über das berichten, was Geisteswissenschaftler<br />

„die Ebene oberhalb <strong>de</strong>s Lesers“<br />

nennen: hierarchische o<strong>de</strong>r gesellschaftliche<br />

Leitpersonen. Nichts an<strong>de</strong>res gilt<br />

in <strong>de</strong>r Berichterstattung über <strong>de</strong>utsche<br />

Unternehmen. Berichte über Personalarbeit<br />

beziehen sich fast ausschließlich auf<br />

die Promis in <strong>de</strong>r Wirtschaft – Konzerne<br />

und Großunternehmen. Das Kriterium<br />

„oberhalb <strong>de</strong>s Lesers“ ist damit erfüllt,<br />

<strong>de</strong>nn die Mehrzahl <strong>de</strong>r Leser dürfte hier<br />

nicht dazu gehören: 79,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten<br />

arbeiten im sogenannten Mittelstand, so<br />

die neuesten Werte <strong>de</strong>s Instituts für Mittelstandsforschung<br />

(IFM) Bonn.<br />

Personalarbeit mit wenig Mitteln?<br />

Kein Grund zur Depression<br />

Nach aktuellen Studien und Wirtschaftsberichten<br />

sind die großen Probleme <strong>de</strong>r<br />

Personalexperten Fachkräftemangel,<br />

Diversity, Globalisierung, Anreiz- und<br />

Vergütungsstrukturen, Führungsqualität,<br />

Compliance, Schaffen einer Unternehmenskultur<br />

und die Begleitung von<br />

Verän<strong>de</strong>rungsprozessen. Hinzu kommt,<br />

Verwaltungsaufgaben einzudämmen,<br />

um sich als Business Partner zu positionieren<br />

und <strong>de</strong>n eigenen Wertschöpfungsbeitrag<br />

transparent zu machen.<br />

Gerne wird <strong>de</strong>m Mittelstand in diesem<br />

Zusammenhang eine <strong>de</strong>primieren<strong>de</strong> Zukunft<br />

prophezeit, da all diese Herausfor-<br />

<strong>de</strong>rungen von ihm nicht zu schaffen sind.<br />

Doch sind das tatsächlich auch die Probleme<br />

<strong>de</strong>s Mittelstands? Die Unternehmensberatung<br />

Martens & Friends hat in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Leuphana Universität<br />

Lüneburg für ihre Studie „Zukunft<br />

<strong>de</strong>r Personalarbeit im Mittelstand“<br />

323 dieser oben <strong>de</strong>finierten Unternehmen<br />

befragt, welche speziellen Themen<br />

die Personalarbeit im Mittelstand in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren tatsächlich vorrangig<br />

prägen wer<strong>de</strong>n. Dabei kam heraus: Die<br />

Verschlankung administrativer Perso-<br />

Die Definition <strong>de</strong>r eigenen<br />

Rolle als Business<br />

Partner und <strong>de</strong>r eigene<br />

Wertschöpfungsbeitrag<br />

sind in <strong>de</strong>r mittelständischen<br />

Personalarbeit<br />

kein Thema.<br />

nalaufgaben und die Definition <strong>de</strong>r eigenen<br />

Rolle als Business-Partner sind im<br />

Mittelstand kein Thema. Auch Diversity<br />

und Internationalisierung spielen für<br />

weniger als fünf Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />

eine Rolle. <strong>Als</strong> künftige Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

gelten vielmehr die Aufgaben, Talente<br />

zu gewinnen und zu entwickeln, Weiterbildung<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter effektiver zu<br />

gestalten, gezielter Leistungsanreize zu<br />

setzen, die auch im Bereich Gesundheit<br />

und Flexibilität liegen können, und eine<br />

neue, <strong>de</strong>zentralere Führungskultur mit<br />

mehr Eigenverantwortung <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

zu erreichen.<br />

Persönliche Kontakte und hohe<br />

Flexibilität sind Basis und Mehrwert<br />

Die Studie von Kienbaum, <strong>de</strong>ren Ergebnisse<br />

die Grundlage <strong>de</strong>s Artikels auf <strong>de</strong>n<br />

Seiten 16 bis 23 waren, bestätigt diese<br />

Aussagen. Schlüsselpositionen adäquat<br />

besetzen und so die Nachfolge sichern,<br />

die Bildung einer attraktiven Arbeitgebermarke<br />

und die kontinuierliche Optimierung<br />

<strong>de</strong>r eigenen Angebote an die<br />

Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />

Personalarbeit von morgen. Doch die<br />

befragten Praktiker nennen auch bisher<br />

ungeahnte Herausfor<strong>de</strong>rungen, die<br />

es künftig zu bewältigen gilt: Die Homogenisierung<br />

<strong>de</strong>r Kompetenzen von<br />

Führungskräften, beispielsweise durch<br />

Entwicklung von Kompetenzmo<strong>de</strong>llen,<br />

steht ebenso auf <strong>de</strong>r Agenda wie die Einführung<br />

eines funktionieren<strong>de</strong>n Wissensmanagements<br />

und die Suche nach<br />

einem Diagnostikinstrument, um Fehlbesetzungen<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Für die meisten dieser Aufgaben existieren<br />

in <strong>de</strong>n Betrieben <strong>de</strong>r Befragten<br />

auch schon clevere Lösungsansätze,<br />

teilweise aufwendig implementiert,<br />

meistens aber pragmatisch, kreativ und<br />

überraschend einfach. Dabei zeigt sich,<br />

dass die typischen Merkmale, die <strong>de</strong>n<br />

Charakter <strong>de</strong>s Mittelstands ausmachen,<br />

wie eine stark personenbezogene Unternehmensführung,<br />

eine persönlich<br />

geprägte Unternehmenskultur, überschaubare<br />

Prozesse und kurze Kommu-<br />

personalmagazin 09 / 12<br />

© Mark Evans / gEttyiMagEs

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