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46 OrganisatiOn_führungskultur<br />
Umfang und auch möglichst wertbeitragend<br />
zu nutzen. Konkret be<strong>de</strong>utet<br />
dies für die ITVerantwortlichen, eine<br />
gemeinsame Kollaborationsplattform<br />
bereitzustellen, über die „zentralvirtuell“<br />
gearbeitet wer<strong>de</strong>n kann. Auch <strong>de</strong>r<br />
Personalbereich sollte sich das hierfür<br />
notwendige technische Knowhow aneignen,<br />
um zugleich selbst beratend und<br />
in Vorbildfunktion als Nutzer <strong>de</strong>r neuen<br />
Medien wahrgenommen zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Personalabteilung hat nun auch die<br />
Aufgabe, Schulungen zu organisieren,<br />
die <strong>de</strong>n richtigen Einsatz und Umgang<br />
mit <strong>de</strong>r Technik sicher stellen. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei die Eigenverantwortlichkeit<br />
eines je<strong>de</strong>n Mitarbeiters.<br />
Wie bereits ange<strong>de</strong>utet, steht das<br />
Thema Kontrolle generell auf <strong>de</strong>m Prüfstand.<br />
Kontrolle war in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
durchaus auch von Vorteil, etwa zur<br />
Einhaltung interner und externer Vorschriften,<br />
zur verbindlichen Einhaltung<br />
von standardisierten Prozessen und für<br />
eine möglichst effiziente Arbeitsweise.<br />
Mehr Offenheit wird allerdings nur möglich<br />
mit weniger Kontrolle und ist angesichts<br />
<strong>de</strong>r beschriebenen Entwicklungen<br />
auch unvermeidbar. Mitarbeiter, die<br />
mehr Verantwortung und mehr Freiräume<br />
für Eigeninitiativen haben, treiben<br />
Innovationen voran. Dennoch ist mehr<br />
Offenheit natürlich auch mit höheren<br />
Risiken verbun<strong>de</strong>n. Wenn strikte Kontrollen<br />
gelockert und starre Hierarchien<br />
aufgebrochen wer<strong>de</strong>n, brauchen Unternehmen<br />
klare Zielvorgaben und gemeinsame<br />
Überzeugungen als Grundlage für<br />
ihr Han<strong>de</strong>ln und ihre Entscheidungen.<br />
Die Abgabe von Kontrolle einerseits und<br />
<strong>de</strong>r Verlust von Sicherheit durch Kontrolle<br />
an<strong>de</strong>rerseits führen <strong>de</strong>shalb zwangsläufig<br />
auch zu einem an<strong>de</strong>ren Umgang<br />
unter Kollegen, mit Führungskräften<br />
und Mitarbeitern.<br />
Die Definition von wertorientierten<br />
Leitlinien zum Umgang mit sozialen<br />
Medien und Kollaborationswerkzeugen<br />
beschränkt sich jedoch nicht nur auf die<br />
interne Zusammenarbeit, son<strong>de</strong>rn sollte<br />
auch die Nutzung externer Plattformen<br />
wie Facebook o<strong>de</strong>r Twitter durch Mitarbeiter<br />
einbeziehen.<br />
Mo<strong>de</strong>ratoren <strong>de</strong>s Kulturwan<strong>de</strong>ls<br />
Der Erarbeitung von Leitlinien, die eine<br />
offene und transparente Unternehmenskultur<br />
unterstützen, geht, je nach<br />
Reifegrad <strong>de</strong>r Organisation, meist mit<br />
einem mehr o<strong>de</strong>r weniger tiefgreifen<strong>de</strong>m<br />
kulturellen Wan<strong>de</strong>l einher. Hier<br />
ist die Personalabteilung auch in ihrer<br />
Rolle als Mo<strong>de</strong>rator organisatorischer<br />
Verän<strong>de</strong>rungsprozesse gefragt. Die Entwicklung<br />
von Leitlinien und expliziten<br />
Artefakten zur Untermauerung einer<br />
offeneren Unternehmenskultur, wie Vision,<br />
Unternehmensleitbild und Verhaltensrichtlinien,<br />
wird nur dann wirklich<br />
nachhaltig sein, wenn neben <strong>de</strong>n Führungskräften<br />
auch die Mitarbeiter in die<br />
Erarbeitung einbezogen wer<strong>de</strong>n. Diese<br />
nicht mehr wirklich neue For<strong>de</strong>rung aus<br />
<strong>de</strong>m Change Management wird in <strong>de</strong>r<br />
Zukunft, da technologisch unterstützt,<br />
einfacher umzusetzen sein – gleichzeitig<br />
aber auch unausweichlicher auf die Unternehmen<br />
zukommen. Mitarbeiter wer<strong>de</strong>n<br />
sich an diesen meinungsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
und die Unter nehmenskultur prägen<strong>de</strong>n<br />
Prozessen so o<strong>de</strong>r so beteiligen.<br />
Bei fragen wen<strong>de</strong>n sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong><br />
externe einfluSSfaktoren<br />
2004 2006 2008 2010 2012<br />
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technologische faktoren<br />
Mitarbeiterqualifikation<br />
Marktfaktoren<br />
Makroökonomische Faktoren<br />
Staatliche Regulierung/Gesetzgebung<br />
Globalisierung<br />
Sozioökonomische Faktoren<br />
Umweltthemen<br />
Geopolitische Faktoren<br />
Die Welt <strong>de</strong>r Führungskräfte hat sich verän<strong>de</strong>rt: Heute nennen 71 Prozent technologische<br />
Faktoren auf die Frage „Welches sind die wichtigsten externen Kräfte, die in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
drei bis fünf Jahren auf Ihre Organisation einwirken wer<strong>de</strong>n?“ Marktfaktoren sind<br />
nur noch die drittstärkste Einflussgröße (weltweit n = 1709, Deutschland n = 83).<br />
71<br />
69<br />
68<br />
Angaben in Prozent.<br />
Quelle: IBm, 2012<br />
Ein intelligent aufgesetzter Verän<strong>de</strong>rungsprozess,<br />
<strong>de</strong>r Meinungsvielfalt<br />
einbin<strong>de</strong>t, ist dabei nicht nur <strong>de</strong>r Weg<br />
zum Ziel, son<strong>de</strong>rn gleichzeitig Übungsplatz<br />
und Meilenstein für eine offenere<br />
und vertrauensbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Unternehmenskultur.<br />
Der Einsatz weiterer HR<br />
Instrumente, wie die Verankerung von<br />
neuen Verhaltensweisen in <strong>de</strong>n Zielvereinbarungen<br />
o<strong>de</strong>r gezielte Mitarbeiterkampagnen,<br />
beispielsweise die<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s KnowledgeSharings<br />
durch Nutzung neuer Tools, unterstützen<br />
ebenfalls <strong>de</strong>n Kulturwan<strong>de</strong>l. Notwendig<br />
und zielführend bei allen begleiten<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen ist in je<strong>de</strong>m Fall die kontinuierliche<br />
Einbindung <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
mithilfe <strong>de</strong>r neuen Technologien.<br />
Support-Funktionen im Schulterschluss<br />
Die Einführung und Nutzung neuer<br />
Technologien bricht die gewohnten<br />
Prozessketten auf. Die klassischen<br />
SupportFunktionen rücken in <strong>de</strong>n Prozessabläufen<br />
näher zusammen und damit<br />
auch näher an das Kerngeschäft<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens. Der Blickwinkel auf<br />
die Prozesse verschiebt sich: Das Kriterium<br />
ist nicht mehr die Definition <strong>de</strong>r<br />
Leistungskette, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Nutzen für<br />
personalmagazin 09 / 12