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TITEl_pERSONALARBEIT IM MITTELSTAND<br />
In Zukunft soll vor allem die Präsenz in<br />
sozialen Netzwerken <strong>de</strong>n Bekanntheitsgrad<br />
und die Attraktivität von Egrima als<br />
Arbeitgeber erhöhen. Auch Leifheit betreibt<br />
eine Facebook-Gruppe unter <strong>de</strong>m<br />
Titel „Von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n für Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>“,<br />
in <strong>de</strong>r sich Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> austauschen<br />
und so auch künftige Azubis<br />
auf Leifheit aufmerksam machen. Einem<br />
zukünftigen Fachkräftemangel soll auch<br />
durch konsequentes Marketing nach<br />
innen begegnet wer<strong>de</strong>n: Mithilfe einer<br />
Imagebroschüre kommuniziert Leifheit<br />
die Eigenschaften <strong>de</strong>s eigenen Unternehmens<br />
und die Vorteile einer Tätigkeit bei<br />
Leifheit an die eigenen Mitarbeiter, um<br />
eine erhöhte Bindung an das Unternehmen<br />
zu ereichen.<br />
Absolventenqualität verbessern<br />
Eine weitere Herausfor<strong>de</strong>rung stellt die<br />
Qualität <strong>de</strong>r Bewerber für betriebliche<br />
Ausbildungen dar. Ein erster Schritt zur<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Azubiqualität liegt<br />
sicherlich darin, die Attraktivität einer<br />
Ausbildung im eigenen Unternehmen zu<br />
steigern und so mehr passen<strong>de</strong> Bewerber<br />
anzusprechen. Matthias Wiener von<br />
Cargo Partner ist sich sicher, dass die<br />
Ausbildung in einem mittelständischen<br />
Unternehmen eine sehr breite Perspektive<br />
vermitteln kann. Um diesen Vorteil<br />
noch zu verstärken, ermöglicht er seinen<br />
Azubis eine Mitarbeit an verschie<strong>de</strong>nen<br />
Standorten und in verschie<strong>de</strong>nen Abteilungen,<br />
unter an<strong>de</strong>rem, um das Gesamtverständnis<br />
für das Unternehmen zu<br />
för<strong>de</strong>rn. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt<br />
Leifheit: In einer „Juniorfirma“ können<br />
die Azubis <strong>de</strong>n Werksverkauf von <strong>de</strong>r Erstellung<br />
<strong>de</strong>s Marketingkonzepts bis zur<br />
Geschäftsführung übernehmen. „Unsere<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n können so in einem<br />
überschaubaren Umfeld alle unternehmerischen<br />
Funktionen kennenlernen<br />
und bekommen einen guten Überblick<br />
über das ganze Unternehmen“, erläutert<br />
die HR-Direktorin.<br />
Auch die Einführung von dualen Ausbildungsgängen<br />
kann die Qualität <strong>de</strong>r<br />
Bewerber für Ausbildungsplätze ver-<br />
bessern. Dirk Arenz von Egrima ist diesen<br />
Weg gegangen, stellt allerdings fest:<br />
„Auch in <strong>de</strong>m Teich <strong>de</strong>r Interessenten für<br />
ein duales Studium fischen mittlerweile<br />
viele Unternehmen – ein Allheilmittel<br />
gegen eine abnehmen<strong>de</strong> Azubiqualität<br />
ist das duale Studium lei<strong>de</strong>r nicht.“<br />
HR-Experte Wiener von Cargo Partner<br />
macht an<strong>de</strong>rerseits sehr gute Erfahrungen<br />
damit, sehr leistungsbereiten<br />
Bewerbern die Möglichkeit auf ein duales<br />
Studium zu eröffnen. „Mithilfe eines<br />
Entwicklungsplans, <strong>de</strong>n wir zu Beginn<br />
<strong>de</strong>r Ausbildung gemeinsam mit <strong>de</strong>m<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n erstellen, schaffen wir<br />
es, die Bedingungen transparent zu machen.<br />
Gleichzeitig stellen wir <strong>de</strong>m Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
frühzeitig eine Perspektive<br />
in Aussicht und vermitteln ihm Sicherheit<br />
in Bezug auf seine berufliche Zukunft.“<br />
Wilkinson Sword setzt auf eine sorgfältige<br />
Auswahl <strong>de</strong>r zukünftigen Azubis<br />
zur Steigerung <strong>de</strong>r Qualität: Das<br />
Unternehmen nutzt eine diagnostische<br />
Toolbox, um die besten Bewerber auszuwählen.<br />
In Zukunft kann es allerdings<br />
notwendig wer<strong>de</strong>n, die eigene Definition<br />
von „<strong>de</strong>n besten Kandidaten“ zu über<strong>de</strong>nken.<br />
In Beratungsprojekten im Bereich<br />
Managementdiagnostik ist heute<br />
schon ein Trend zur Einschätzung von<br />
Potenzial statt von Kompetenz zu verzeichnen.<br />
Die besten Kandidaten wer<strong>de</strong>n<br />
diejenigen sein, die das entsprechen<strong>de</strong><br />
Potenzial mitbringen, ihre Kompetenzen<br />
in absehbarer Zeit auszubauen. Das erschwert<br />
die Beurteilung <strong>de</strong>r Bewerber,<br />
<strong>de</strong>nn die Überprüfung <strong>de</strong>s Lebenslaufs<br />
in Kombination mit einem Bewerbungsgespräch<br />
reicht zur Potenzialdiagnostik<br />
Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong><br />
„Wir geben<br />
uns Mühe,<br />
Bewerbern<br />
die Vorteile<br />
einer Mitarbeit<br />
in einem eher<br />
kleinen Unternehmen<br />
erlebbar zu machen.“<br />
Jürgen Dost, Director Human Resources bei<br />
<strong>de</strong>r Wilkinson Sword GmbH<br />
in <strong>de</strong>r Regel nicht aus – vielmehr ist ein<br />
professionelles diagnostisches Vorgehen<br />
gefragt. Nach <strong>de</strong>r Einstellung eines<br />
Potenzialträgers wird im Unternehmen<br />
außer<strong>de</strong>m mehr Entwicklungsarbeit zu<br />
leisten sein, woraus sich in bei<strong>de</strong>rseitigem<br />
Interesse eine langfristigere Perspektive<br />
<strong>de</strong>r Zusammenarbeit ergibt.<br />
Mittelständische Unternehmen sollten<br />
sich <strong>de</strong>r Chance, einen noch unfertigen<br />
Potenzialträger zu entwickeln, bewusst<br />
sein – und sich in Zukunft nicht nur auf<br />
die Attraktion <strong>de</strong>r besten Kandidaten<br />
konzentrieren, son<strong>de</strong>rn gleichermaßen<br />
die Selektion nach neuen Kriterien, die<br />
Entwicklung und die Bindung ihrer Mitarbeiter<br />
ernst nehmen.<br />
Schlüsselstellen adäquat besetzen<br />
Schlüsselpositionen passend zu besetzen<br />
und vor allem ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Mitarbeiter,<br />
häufig nach langjähriger Betriebszugehörigkeit,<br />
adäquat zu ersetzen, wird<br />
in <strong>de</strong>n meisten mittelständischen Unternehmen<br />
als Herausfor<strong>de</strong>rung wahrgenommen.<br />
Unternehmen mit einer<br />
geringeren Arbeitgeberattraktivität versuchen,<br />
interne Kandidaten in die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Positionen zu entwickeln.<br />
Zum Teil kann dabei noch nicht mal<br />
„Noch profitieren wir von langen Betriebszugehörigkeiten.<br />
Doch bald wird ein großer<br />
Teil <strong>de</strong>r Belegschaft altersbedingt ausschei<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Als</strong>o nutzen wir Alterssimulationen.“<br />
Silke Brandt, Human Resource Director bei Leifheit<br />
personalmagazin 09 / 12