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20 TiTel_pERSONALARBEIT IM MITTELSTAND<br />
lich fixiert und daraus folgend sowohl zur<br />
Beurteilung vorhan<strong>de</strong>ner und künftiger<br />
Mitarbeiter genutzt wer<strong>de</strong>n kann, ist<br />
hierfür unbedingt zu empfehlen. Egrima<br />
hat gera<strong>de</strong> ein neues Kompetenzmo<strong>de</strong>ll<br />
entwickelt, das die Erwartungen an die<br />
Mitarbeiter ebenso wie die Erwartungen<br />
an die Führungskräfte ein<strong>de</strong>utig festlegt.<br />
„Unser Kompetenzmo<strong>de</strong>ll enthält<br />
zum ersten Mal auch Wertekategorien,<br />
was wir als sehr werteorientiertes Familienunternehmen<br />
stimmig empfin<strong>de</strong>n“,<br />
erzählt Arenz. Auch Leifheit arbeitet<br />
INTERvIEw<br />
gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Entwicklung eines Kompetenzmo<strong>de</strong>lls.<br />
Mithilfe von externer<br />
Unterstützung wird ein iterativer Prozess<br />
verfolgt, <strong>de</strong>r die Vorstellungen und<br />
Erwartungen <strong>de</strong>r Geschäftsleitung und<br />
<strong>de</strong>r Führungskräfte erhebt und systematisiert.<br />
<strong>Als</strong> Ergebnis einer intensiven<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung über gewünschte<br />
Verhaltensweisen, wichtige Werte und<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> kulturprägen<strong>de</strong> Aspekte<br />
steht die klare Formulierung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Mitarbeiter und Führungskräfte.<br />
„Positiv genutztes Wissen funktioniert“<br />
Der Aufbau eines strategischen Wissensmanagements fällt im Mittelstand oft schwer. Wir<br />
sprachen darüber mit Mart Kivikas, <strong>de</strong>r Wissensbilanzen in <strong>de</strong>utschen KMU erstellt.<br />
personalmagazin: Der Mittelstand steht<br />
vor einem Dilemma: Das Wissen ist auf<br />
wenige Köpfe verteilt, doch <strong>de</strong>r Aufbau<br />
einer Wissensorganisation scheint teuer<br />
und aufwendig. Was ist zu tun?<br />
Mart Kivikas: Ich begegne diesem Problem<br />
häufig. Gera<strong>de</strong> in kleinen Unternehmen<br />
ist mächtig, wer Wissen besitzt.<br />
Thema ist: Wie kann ich mit meinem<br />
Humankapital Strukturen so aufbauen,<br />
dass die Arbeitsabläufe effizient sind<br />
und das Wissen um diese Strukturen<br />
weitergegeben wer<strong>de</strong>n kann?<br />
personalmagazin: Und gibt es eine Lösung?<br />
Kivikas: Wir haben für das Projekt „Zu-<br />
kunft Wissen“ einen Leitfa<strong>de</strong>n entwickelt,<br />
um Wissensmanagement<br />
strategieorientiert im Mittelstand einzuführen.<br />
Dabei zeigt sich, dass mit sehr<br />
einfachen, unaufwendigen Maßnahmen<br />
das Humankapital im Unternehmen<br />
strukturiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
personalmagazin: <strong>Als</strong>o alles kein Problem?<br />
Kivikas Doch, es gibt ein Problem, das<br />
ist aber nicht <strong>de</strong>r strukturelle Aufbau<br />
eines Wissensmanagements, son<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Umgang damit. Mitarbeiter, die befürchten,<br />
wegrationalisiert zu wer<strong>de</strong>n,<br />
sind natürlich nicht son<strong>de</strong>rlich motiviert,<br />
vorher noch ihr gesamtes Wissen<br />
<strong>de</strong>m Unternehmen zur Verfügung zu<br />
stellen. Deshalb ist auch die Einführung<br />
richtig großer Wissensdatenbanken<br />
– gera<strong>de</strong> im Mittelstand – bisher fast<br />
immer schiefgegangen. Die Mitarbeiter<br />
waren lediglich Objekte, die dazu benutzt<br />
wer<strong>de</strong>n sollten, in eine bestehen<strong>de</strong><br />
Lösung ihr Wissen einzugeben – das<br />
haben sie nicht akzeptiert. Solange <strong>de</strong>r<br />
Sinn <strong>de</strong>s Wissensmanagements darin<br />
gesehen wird, mehr Kun<strong>de</strong>nnutzen mit<br />
immer weniger Personal zu erzielen, ist<br />
das nicht verwun<strong>de</strong>rlich.<br />
personalmagazin: Wissensmanagement<br />
hängt vom Willen <strong>de</strong>r Mitarbeiter ab?<br />
Kivikas: Den Mitarbeitern muss klar<br />
sein, dass das weitergegebene Wissen<br />
für sie selbst o<strong>de</strong>r auch das Unternehmen<br />
im Ganzen positiv genutzt wird,<br />
Viele Mittelständler greifen auf externe<br />
Partner zurück, wenn es um die<br />
Aus- und Weiterbildung ihrer Führungskräfte<br />
geht, <strong>de</strong>nn für eigene Personalentwicklungsprogramme<br />
sind sie häufig<br />
zu klein. Um trotz<strong>de</strong>m individuelle Lösungen<br />
zu erhalten, die auf <strong>de</strong>n eigenen<br />
Bedarf zugeschnitten sind, rückt<br />
Coaching und Mentoring vermehrt in<br />
<strong>de</strong>n Fokus <strong>de</strong>s Interesses. Cargo Partner<br />
setzt auf eine Kombination. „Mithilfe<br />
eines externen Coaches können vor<br />
allem unsere jungen Führungskräfte ih-<br />
MART KIvIKAS<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Wissenskapital<br />
GmbH und im Kernteam<br />
„Wissensbilanz<br />
ma<strong>de</strong> in Germany“<br />
dann funktioniert Wissensmanagement.<br />
Zu<strong>de</strong>m muss das Unternehmen<br />
vermitteln, was es mit <strong>de</strong>m Wissen<br />
erreichen will, und die Mitarbeiter müssen<br />
darauf vertrauen, dass das Wissen<br />
nicht gegen sie verwen<strong>de</strong>t wird.<br />
personalmagazin: Trotz<strong>de</strong>m bleiben strukturelle<br />
Aufgaben – überfor<strong>de</strong>rn diese <strong>de</strong>n<br />
Mittelstand?<br />
Kivikas: Nein, daran kann Wissensmanagement<br />
nicht scheitern. Im Wesentlichen<br />
sind es drei Schritte: Sie müssen<br />
die Wissensmanagementplattform ein-<br />
mal einrichten. Dafür gibt es genügend<br />
IT-Lösungen, die sich gut für Mittelständler<br />
eignen und fast o<strong>de</strong>r wirklich<br />
nichts kosten. Zweitens sollte ein verantwortlicher<br />
Wissensmanager benannt<br />
sein, <strong>de</strong>r die Plattform pflegt. Und drittens<br />
müssen die Mitarbeiter genug Zeit<br />
und am besten konkrete Vorgaben bekommen,<br />
um die Datenbank zu füllen.<br />
Das Interview führte Katharina Schmitt.<br />
personalmagazin 09 / 12