Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg
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2 Energiemarkt 16<br />
rie in den USA im Jahr 1859 zurück. Der Transport und die Lagerung des Erdöls stell-<br />
ten damals ein großes Problem dar, woraufhin Heringsfässer verwendet wurden. He-<br />
ringe wurde zu diesem Zeitpunkt in großen Mengen in Holzfässern verkauft, so dass<br />
die Fässer günstig erworben werden konnten. Diese Holzfässer besaßen eine Stan-<br />
dardgröße von 42 US-Gallonen bzw. 158, 987 Liter und wurden um Verwechslungen<br />
auszuschließen am Fassboden blau angestrichen. Die Maßeinheit ist der Erdölindust-<br />
rie bis heute erhalten geblieben. 28<br />
In der vorliegenden Arbeit werden Erdöl und Mineralölprodukte grundsätzlich in Mrd. t<br />
und RÖE aufgeführt. Erdgas in m 3 , Kohle in t und der Energieverbrauch in GJ. Die ein-<br />
zelnen Umrechnungsfaktoren der relevanten Einheiten sind in Anhang B dargestellt.<br />
2.2 Energienachfrage<br />
Die weltweite Energienachfrage ist von vielen Faktoren abhängig. Dazu zählen die<br />
Verfügbarkeit und die Preise der Energieträger, die Bevölkerungsentwicklung, die<br />
rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, das Wirtschaftswachstum und die<br />
technologischen Entwicklungen. 29 Im folgenden Kapitel erfolgt allerdings keine detail-<br />
lierte Betrachtung dieser Faktoren. Es wird ausschließlich die historische Entwicklung<br />
des weltweiten Energiebedarfs, die aktuelle globale Nachfrage nach Energie und die<br />
Volatilität der Energiepreise aufgezeigt.<br />
Entwicklung des Weltprimärenergieverbrauchs<br />
Der weltweite Gesamtenergieverbrauch der Menschen hat in seiner Entwicklung be-<br />
ständig zugenommen. 30 Im Jahr 2008 befand sich der globale Primärenergieverbrauch,<br />
also der Verbrauch von Energieträgern vor deren Umwandlung, mit ca. 11.300 Mio. t<br />
RÖE auf einem neuen Höchststand. 31 Auch zukünftig wird der Weltenergiebedarf wei-<br />
ter steigen und somit eine enorme Nachfrage nach Energie hervorrufen. 32 Die histori-<br />
sche Entwicklung des weltweiten Primärenergieverbrauchs ab dem Jahr 1860 ist in<br />
Abbildung 3 dargestellt.<br />
Im vorindustriellen Zeitalter wurde der geringe Energiebedarf überwiegend durch ge-<br />
sammelte Brennstoffe wie Holz, körperliche Arbeit und Nutztiere gedeckt. Mit dem Be-<br />
ginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts und den damit verbundenen<br />
technischen Veränderungen, wurden jedoch immer mehr Maschinen genutzt. Um de-<br />
ren Betrieb zu gewährleisten, mussten Energieträger, zunächst Kohle und später auch<br />
Erdöl und Erdgas, eingesetzt werden, wodurch sich deren Bedarf langsam erhöhte.<br />
Während den Weltkriegen und der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 wurde das<br />
Wachstum des Energieverbrauchs kurzzeitig unterbrochen. Mit dem Ende des Zweiten<br />
28<br />
Vgl. Hohensee, J. (1996): Der erste Ölpreisschock 1973-74. S. 24.<br />
29<br />
Vgl. BMWi. (2009): Energie in Deutschland. S. 8.<br />
30<br />
Vgl. Rebhan, E. (2002): Energiehandbuch. S. 41.<br />
31<br />
Vgl. BP. (2009): Statistical Review of World Energy. S. 40.<br />
32<br />
Vgl. BMWi. (2006): Die Entwicklung der Energiemärkte bis zum Jahr 2030. S. 14.