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Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg

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3 Logistischer Prozess Erdöl 71<br />

Binnenschifffahrt relativ kostengünstig und kann rund um die Uhr sowie an Sonn- und<br />

Feiertagen betrieben werden. 284<br />

Diesen Vorteilen stehen jedoch einige Nachteile gegenüber. Die Netzbildungsfähigkeit<br />

des Transportmittels Binnenschiff ist äußerst gering, da eine Bindung an die Wasser-<br />

straßen erforderlich ist. 285 Die geringe Transportgeschwindigkeit wirkt sich auf die Be-<br />

förderungsdauer aus, die durch ausgeprägte Flussläufe noch weiter verzögert wird. Die<br />

Binnenschiffe unterliegen zudem einer starken Wetterabhängigkeit, die beispielsweise<br />

durch Nebel, Vereisung, sowie hohe und niedrige Wasserstände verursacht wird. 286<br />

3.4 Verarbeitung in der Raffinerie<br />

Die chemische Zusammensetzung des Rohöls variiert je nach Herkunftsland. Weltweit<br />

existieren mehrere tausend Erdölsorten wie z.B. Brent, West Texas Intermediate oder<br />

Dubai Fateh. Trotz der Unterschiede enthalten die Rohöle im Kern dieselben Bestand-<br />

teile. Es handelt sich um ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen, geringen Schwefel-<br />

mengen und Spuren von Sauerstoff, Stickstoff und Metallen. Damit aus dem weitest-<br />

gehend unbrauchbaren Rohöl Mineralölprodukte wie Benzin, Gas oder Heizöl entste-<br />

hen, muss es in Raffinerien verschiedene chemische und physikalische Prozesse<br />

durchlaufen. Der Umwandlungsprozess besteht aus der Destillation, Konversion und<br />

Reformierung. 287<br />

3.4.1 Destillation<br />

Der grundlegende Verarbeitungsprozess in einer Raffinerie ist die Rohöldestillation, bei<br />

der das Rohöl in seine einzelnen Bestandteile zerlegt wird. Das Rohöl das getrennt<br />

nach Sorten in Tanks zwischengelagert wurde, gelangt zunächst in einen Ofen und<br />

wird dort vorgewärmt. 288 Das auf 350 bis 370 °C erhitzte Rohöl verwandelt sich in Gas<br />

und strömt in den Destillationsturm, der unter atmosphärischem Druck steht.<br />

In dem rund 50 m hohen Destillationsturm, der in unterschiedliche Temperaturbereiche<br />

unterteilt ist, steigen die Kohlenwasserstoffe auf. Beim Aufsteigen kühlen die Kohlen-<br />

wasserstoffe wieder langsam ab und verflüssigen sich unterhalb ihrer jeweiligen Siede-<br />

temperatur in so genannte Fraktionen (siehe Abbildung 39). 289<br />

Die Fraktionen können nun in den diversen Ebenen des Destillationsturms abgeleitet<br />

werden. Am Boden des Turms setzten sich schwere Stoffe wie z.B. Bitumen ab. Dar-<br />

über sammelt sich Schwergasöl (z.B. Diesel und Heizöl) bei etwa 370 °C. Stoffe wie<br />

284<br />

Vgl. Schieck, A. (2008): Internationale Logistik. S. 307.<br />

285<br />

Vgl. Gleißner, H. & Femerling, J. (2008): Logistik, Grundlagen – Übungen – Fallbeispiele. S.<br />

59.<br />

286<br />

Vgl. Schieck, A. (2008): Internationale Logistik. S. 307.<br />

287 Vgl. BP. (2008): Erdöl bewegt die Welt. S. 36.<br />

288 Vgl. MWV. (2003): Mineralöl und Raffinerien. S. 22.<br />

289 Vgl. Kosinowski, M. (2002): Energiehandbuch. S. 75-76.

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