Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg
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3 Logistischer Prozess Erdöl 86<br />
3.6.2.1 Geschichtlicher Rückblick<br />
Die ersten Spurbahnen wurden bereits in der Antike für Wagenverkehre genutzt. Im<br />
Mittelalter wurden in Bergwerken bereits Holzschienen für den Transport eingesetzt.<br />
Mit der Erfindung der doppel-T-förmigen Stahlschienen im Jahr 1820 wurde der<br />
Grundstein für die Ausbreitung des Schienengüterverkehrs gelegt. Die erste Bahnlinie<br />
wurde im Jahr 1825 in Großbritannien gebaut und führte von Darlington nach Stockton.<br />
In Deutschland wurde die erste Strecke 1835 zwischen Nürnberg und Fürth errichtet.<br />
Die Lokomotiven für die Güterwagen stammten zunächst aus England. Im Jahr 1814<br />
wurde dort die erste Dampflokomotive konstruiert. Elektrisch angetriebene Lokomoti-<br />
ven wurden schon 1879 von Siemens in Deutschland gebaut, allerdings konnten diese<br />
die Dampflokomotiven nicht ablösen. Ab dem Jahr 1960 wurden dann verstärkt<br />
Elektro- und Dieselantriebe für die Lokomotiven genutzt. 358<br />
3.6.2.2 Transport mit Eisenbahnkesselwagen<br />
Für den Transport im Schienengüterverkehr sind Triebfahrzeuge, Güterwagen und ein<br />
Schienennetz erforderlich. Die Triebfahrzeuge sind überwiegend moderne Eisenbahn-<br />
lokomotiven, die von Diesel- oder Elektromotoren angetrieben werden. 359 Das Schie-<br />
nennetz besteht aus Gleisanlagen, einem Zugsteuerungssystem und gegebenenfalls<br />
der Energieversorgung, wenn es sich um eine elektrifizierte Strecke handelt. Die Gleise<br />
unterscheiden sich dabei durch technische Größen wie z.B. die Spurweiten und die<br />
Belastbarkeit. Zur Verbindung der Fahrspuren dienen Weichen und Kreuzungen. 360<br />
Der Transport der Mineralölprodukte erfolgt in Eisenbahnkesselwagen. Die Eisen-<br />
bahnwagen mit Tanks sind bestimmt für die Beförderung von flüssigen und gasförmi-<br />
gen Gütern. Die Tanks werden aus Stahl gefertigt und haben je nach Ausführung ein<br />
Ladevolumen von 34 bis 120 m 3 . Die Nutzlänge der Kesselwagen variiert je nach Aus-<br />
führung zwischen 12 und 22 m. 361 Die meisten Wagen verfügen über zwei Drehgestelle<br />
(siehe Abbildung 47), teilweise jedoch auch über zwei Achsen.<br />
Abbildung 47: Eisenbahnkesselwagen 362<br />
358 Vgl. Schieck, A. (2008): Internationale Logistik. S. 281.<br />
359 Vgl. Schieck, A. (2008): Internationale Logistik. S. 293.<br />
360 Vgl. Schieck, A. (2008): Internationale Logistik. S. 289.<br />
361 Vgl. Berndt, T. (2001): Eisenbahngüterverkehr. S. 141-142.<br />
362 Schieck, A. (2008): Internationale Logistik. S. 294.