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Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg

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3 Logistischer Prozess Erdöl 53<br />

Überwachung<br />

Die Steuerung und Überwachung der Pipelines erfolgt grundsätzlich von einer zentra-<br />

len Stelle, die rund um die Uhr besetzt ist. Die Steuerzentrale verfügt über Verbindun-<br />

gen zu allen Messstationen, Pumpen und Schiebern, die mit Hilfe von Prozessrechnern<br />

gesteuert werden können. Betriebsstörungen der Pipeline werden umgehend in der<br />

Steuerzentrale gemeldet. Es liegen somit permanent alle wichtigen Informationen zu<br />

der Pipeline und dem Transportgut vor.<br />

Zudem prüfen spezielle Computerprogramme kontinuierlich die gesamte Pipeline auf<br />

potentielle Schwachstellen und orten diese gegebenenfalls. Somit können mögliche<br />

Defekte umgehend beseitigt werden. Die meisten Schäden an Pipelines werden jedoch<br />

bei Grabungsarbeiten durch Dritte verursacht. Um diese Gefahr zu reduzieren, werden<br />

die Pipelines monatlich mehrfach begangen und mit Hilfe von Hubschraubern kontrol-<br />

liert. 189<br />

Für den Bau und Betrieb von Pipelines existieren weltweit, aufgrund der ausgehenden<br />

Gefahren für die Umwelt, zahlreiche Rechtsgrundlagen. Allein in Deutschland sind rund<br />

30 Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Richtlinien einzuhalten. Beispielsweise<br />

müssen Pipelines grundsätzlich in vorgeschriebenen Mindesttiefen in der Erde verlegt<br />

werden. Die Einhaltung dieser Gesetzesgrundlagen wird durch den Staat überwacht<br />

und gewährleistet ein beträchtliches Sicherheitsniveau. 190<br />

3.2.1.3 Bedeutende Rohölpipelines<br />

Im Folgenden werden ausgewählte Pipelines vorgestellt, die das Rohöl vom Förderort<br />

in die Verbraucherregion bzw. zum Verschiffungshafen transportieren. Die weiteren<br />

relevanten Pipelines, die die Anlandehäfen mit den Raffinerien verbinden, werden in<br />

Kapitel 3.3.1 aufgezeigt.<br />

Die russische Druschba-Pipeline (zu deutsch „Pipeline der Freundschaft“) verbindet in<br />

drei Strängen die Ölfelder im Westen Sibiriens mit einigen westeuropäischen Raffine-<br />

rien. An der Grenze zu Weißrussland teilt sich die Leitung in einen nördlichen und süd-<br />

lichen Abschnitt. Der nördliche Teil verläuft über Polen nach Deutschland. Der südliche<br />

Abschnitt teilt sich in der Ukraine erneut. Das erste Teilstück führt über Ungarn nach<br />

Kroatien, das andere über die Slowakei nach Tschechien. Der Bau des Abschnitts zwi-<br />

schen Prag und Karlsruhe ist bereits geplant (Abbildung 28) 191 .<br />

Die Transportkapazität der Druschba-Pipeline beträgt täglich ca. zwei Mio. Barrel.<br />

Nach Deutschland gelangen pro Tag rund 0,5 Mio. Barrel, womit die Pipeline eine<br />

wichtige Rolle für die deutsche Rohölversorgung spielt. Betrieben wird sie von dem<br />

189<br />

Vgl. MWV. (2006): Mineralölversorgung mit Pipelines. S. 12-15.<br />

190<br />

Vgl. MWV. (2006): Mineralölversorgung mit Pipelines. S. 10.<br />

191<br />

Vgl. http://www.agenda21-treffpunkt.de/lexikon/Druschba-Pipeline.htm, vom 03.03.2010.

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