Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg
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2 Energiemarkt 20<br />
im Jahr 2008 negativ auf den Energieverbrauch aus. 44 Weitere Faktoren sind bereits<br />
über einen längeren Zeitraum zu beobachten. In vielen Industrieländern wächst die<br />
Bevölkerung nur noch schwach oder ist sogar rückläufig. Zudem ist durch den techni-<br />
schen Fortschritt eine effizientere Energienutzung möglich. Außerdem sind Bedürfnisse<br />
wie z.B. Mobilität, deren Befriedigung nur mit einem hohen Energieaufwand möglich<br />
ist, bereits zum Großteil erfüllt.<br />
Während der Energieverbrauch in den meisten Industrieländern stagniert oder zurück<br />
geht, steigt die Energienachfrage vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenlän-<br />
dern. Dieser ansteigende Energiebedarf ist bereits seit einiger Zeit zu beobachten und<br />
ist vor allem auf das starke Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in einiger dieser<br />
Länder zurückzuführen. 45 Die erheblichen Veränderungen der Anteile dieser Länder-<br />
gruppen am Primärenergiebedarf werden durch die Gegenüberstellung des Energie-<br />
verbrauchs der Jahre 1970 und 2008 verdeutlicht. Der Anteil der Industrienationen am<br />
Primärenergieverbrauch der Welt betrug im Jahr 1970 mehr als zwei Drittel und redu-<br />
zierte sich bis zum Jahr 2008 auf ca. 50 %. Im selben Zeitraum steigerten die Ent-<br />
wicklungs- und Schwellenländer (mit China) ihren Weltenergieverbrauch rasant auf<br />
ebenfalls rund 50 % im Jahr 2008. 46<br />
In Zukunft wird die Energienachfrage der Entwicklungs- und Schwellenländer weiter<br />
ansteigen und einen noch größeren Anteil am globalen Energiebedarf einnehmen. In-<br />
ternationale Prognosen gehen davon aus, dass der weltweite Bedarf an Energie bis<br />
zum Jahr 2030 um etwa 40 % steigen wird. Zwei Drittel dieses Wachstums werden<br />
allein auf die Entwicklungs- und Schwellenländer entfallen. 47<br />
Pro-Kopf-Energieverbrauch nach Regionen und Ländern<br />
Die Betrachtung des jährlichen Pro-Kopf-Energieverbrauchs gibt weitere Aufschlüsse<br />
über die Energieintensität diverser Länder. Den höchsten Pro-Kopf-Energieverbrauch<br />
im Jahr 2008 wiesen die USA mit 315 GJ auf (Abbildung 6). Weitere Länder mit einem<br />
überdurchschnittlich hohen Verbrauch pro Kopf waren Deutschland mit 170 GJ, Japan<br />
mit 161 GJ und Russland mit 151 GJ. China und Indien verbrauchten hingegen nur 65<br />
bzw. 23 GJ. Der weltweite Pro-Kopf-Durchschnittsverbrauch lag bei 78 GJ. Wird der<br />
regionale Verbrauch pro Kopf betrachtet, steht Nordamerika (259 GJ) an erster Stelle,<br />
gefolgt von Europa (148 GJ), dem Nahen Osten (119 GJ), Südamerika (51 GJ), Asien<br />
(41 GJ) und Afrika (28 GJ). 48<br />
44<br />
Vgl. DNK. (2009): Energie für Deutschland 2009. S. 9.<br />
45<br />
Vgl. DNK. (2009): Energie für Deutschland 2009. S. 34.<br />
46<br />
Vgl. DNK. (2009): Energie für Deutschland 2009. S. 35.<br />
47<br />
Vgl. EIA. (2009): International Energy Outlook 2009. S. 7.<br />
48<br />
Vgl. http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/Binaer/Energiedaten/internationaler-energiemarkt<br />
2-indikatoren-energieverbrauch,property=blob,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.xls, vom<br />
19.12.2009.