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Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg

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3 Logistischer Prozess Erdöl 73<br />

Dieser Prozess wird in einer Konversionsanlage durchgeführt. Dabei werden langketti-<br />

ge und schwere Kohlenwasserstoffe in kürzere und leichtere aufgespaltet. Dieser Vor-<br />

gang wird Cracken, was zu deutsch zerbrechen oder spalten heißt, genannt. Beim<br />

Cracken werden wiederum katalytisches Cracken, thermisches Cracken und Hydrocra-<br />

cken unterschieden. 294<br />

Beim katalytischen Cracken werden die Fraktionen mit einem Katalysator erhitzt.<br />

Katalysatoren beschleunigen die chemische Reaktion und verändern sich dabei selbst<br />

nicht. Bei Temperaturen von bis zu 600 °C brechen die Kohlenwasserstoffmoleküle<br />

auseinander. 295 Das thermische Cracken erfolgt durch eine kurze Überhitzung der<br />

Fraktionen unter Druck in einem Spaltofen. Die Kohlenwasserstoffe geraten dabei in<br />

eine starke Schwingung und brechen bei etwa 360 °C. 296<br />

Beim Hydrocracken handelt es sich um ein katalytisches Spaltverfahren. Die Fraktio-<br />

nen werden mit Wasserstoff vermischt und bei einem Druck von 100 bis 150 bar durch<br />

einen Reaktor geschickt. Dabei werden die großen Kohlenwasserstoffmoleküle in klei-<br />

ne zerbrochen. 297 Bei allen drei Verfahren muss das entstandene Gemisch, das von<br />

Methan bis zu Schweröl reicht, anschließend erneut destilliert werden. 298<br />

3.4.3 Reformierung<br />

Nach den Prozessen der Destillation und Konversion entsprechen die Produkte in der<br />

Regel noch nicht der geforderten Qualität. Deshalb ist der Prozess der Reformierung<br />

erforderlich, bei dem die Produkte veredelt werden. Beispielsweise ist Benzin noch<br />

nicht als Kraftstoff für Ottomotoren geeignet. Um die benötigte Klopffestigkeit (Oktan-<br />

zahl) zu erreichen, wird das Benzin in einem so genannten Reformer erhitzt und mit<br />

verschiedenen Katalysatoren gemischt. Durch die Katalysatoren verlieren die Kohlen-<br />

wasserstoffverbindungen einige Wasserstoffatome und werden zu hochoktanigen Ben-<br />

zinmolekülen. Dann werden die gewonnen Produkte mit zahlreichen Komponenten wie<br />

z.B. Additiven gemischt, um eine gleichbleibende Qualität zu erhalten. 299<br />

Abschließend wird das zu verkaufsfertigen Produkten verarbeitete Rohöl bis zur weite-<br />

ren Verteilung zwischengelagert. Da aus den wenigen Rohölsorten viele Fertigprodukte<br />

entstehen, sind aufgrund der Produktvielfalt zahlreiche Tanks für die Lagerung not-<br />

wendig.<br />

294<br />

Vgl. MWV. (2003): Mineralöl und Raffinerien. S. 24.<br />

295<br />

Vgl. MWV. (2003): Mineralöl und Raffinerien. S. 26-27.<br />

296<br />

Vgl. MWV. (2003): Mineralöl und Raffinerien. S. 24-25.<br />

297<br />

Vgl. http://www.aral.de/aral/sectiongenericarticle.do?categoryId=4000017&contentId=56242,<br />

vom 12.03.2010.<br />

298<br />

Vgl. MWV. (2003): Mineralöl und Raffinerien. S. 24.<br />

299 Vgl. MWV. (2003): Mineralöl und Raffinerien. S. 32-33.

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