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Bachelorarbeit - Logistics Baden-Württemberg

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4 Logistischer Prozess Erdgas 94<br />

nach Erdgas mehrere Sicherheitsschieber, so genannte Preventer, in das Bohrloch<br />

integriert werden, um einen unkontrollierten Gasaustritt zu verhindern. 385<br />

4.1.3 Förderung<br />

Zur Förderung des Erdgases wird in das Bohrloch ein Steigrohr eingebaut, das bis zum<br />

tiefsten Punkt des Vorkommens reicht. Damit das Gas in das Rohr eintreten kann, wird<br />

das untere Teilstück mit kleinen Sprengsätzen geöffnet. Da das Erdgas unter natürli-<br />

chem Druck steht, strömt es aus eigener Kraft aus dem Vorkommen. Dies wird als<br />

Primärförderung bezeichnet. Aufgrund des gasförmigen Aggregatzustandes und den<br />

guten Strömungseigenschaften können so ca. 75 % des Gases aus dem Vorkommen<br />

gewonnen werden.<br />

Mit fortschreitender Förderung nimmt der Druck im Vorkommen jedoch ab, wodurch<br />

sich die Produktionsraten vermindern. In der Regel sind dann zusätzliche Bohrungen<br />

notwendig. In extrem tiefen Erdgasvorkommen, in denen äußerst geringe Produktions-<br />

raten erzielt werden, lässt sich durch das so genannte Frac-Verfahren eine verbesserte<br />

Förderung erzielen. Dabei werden mit speziellen Verfahren künstliche Fließwege ge-<br />

schaffen, womit die Erdgasabgabe erhöht wird. Das Frac-Verfahren zählt zu den se-<br />

kundären Förderungsmethoden. 386 Generell liegt der Nutzungsfaktor eines Erdgasvor-<br />

kommens bei durchschnittlich 85 %. 387<br />

Aufbereitung<br />

Über Sammelleitungen gelangt das geförderte Erdgas in zentral gelegene Gasaufbe-<br />

reitungsanlagen. Dort werden Verunreinigungen in Form von Wasserdampf, Schwefel-<br />

wasserstoff und anderen Schwefelverbindungen, Stickstoff, Kohlendioxid sowie aus<br />

dem Gestein mitgerissenem Sand und Wasser abgetrennt.<br />

Zunächst durchläuft das Erdgas eine Trocknungsanlage, in der der Wasserdampf ab-<br />

geschieden wird. Dabei wird in der Regel das flüssige Trocknungsmittel Glykol einge-<br />

setzt, mit dem das Gas in Kontakt gebracht wird und dabei den Wasserdampf an sich<br />

bindet. 388 Die Trocknung verhindert eine Kondensation des Wasserdampfs in der Pipe-<br />

line, wodurch einer Korrosion in der Leitung entgegengewirkt wird. 389 Die weiteren Be-<br />

gleitstoffe im Erdgas werden mit verschiedenen chemischen und physikalischen Ver-<br />

fahren aus dem Erdgas entfernt. 390<br />

Das Ziel der Rohgasaufbereitung besteht darin, eine definierte und gleichbleibende<br />

Qualität des Rohgases zu gewährleisten. 391 Nach der Trocknung und Reinigung ist das<br />

385 Vgl. OMV. (2009): Erdgas - Energie aus der Natur. S. 13.<br />

386 Vgl. WEG. (2008): Erdgas – Erdöl: Entstehung, Suche, Förderung. S. 19-20.<br />

387 Vgl. Perner, J. (2002): Die langfristige Erdgasversorgung Europas. S. 12.<br />

388 Vgl. http://micro.eon-ruhrgas.com/erdgas/stat05.htm, vom 27.03.2010.<br />

389 Vgl. Kosinowski, M. (2002): Energiehandbuch. S. 83.<br />

390 Vgl. OMV. (2009): Erdgas - Energie aus der Natur. S. 14.<br />

391 Vgl. Kosinowski, M. (2002): Energiehandbuch. S. 84.

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