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MOZART AND THE PRACTICE OF SACRED MUSIC, 1781-91 a ...

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Als Hr: kapellmeister Hofmann krank lag, wollte ich mir die freyheit nehmen, um dessen 112 Stelle<br />

zu bitten, da 113 meine Musikalischen talente, und Werke, so wie meine Tonkunst im Auslande<br />

bekannt sind, man 114 überall meinen Namen einiger Rücksicht würdiget, und ich 115 selbst am<br />

hiesigen Höchsten 116 Hofe als kompositor angestellt zu seyn, seit mehreren Jahren die Gnade<br />

habe; hoffte ich dieser Stelle nicht unwerth zu seyn, und eines Hochweisen StadtMagistrats<br />

Gewogenheit zu verdienen.<br />

Allein kapellmeister Hofmann ward wieder gesund, und bey diesem Umstande, da ich ihm die<br />

Fristung seines lebens vom Herzen gönne, und wünsche, habe ich gedacht es dürfte vieleicht dem<br />

Dienste der Domkirche und meiner gnädigen Herren zum vortheile gereichen, wenn ich dem<br />

schon älter gewordenen Hr: kapellmeister für izt nur unentgeltlich adjungiret würde, und<br />

dadurch die Gelegenheit erhielte, diesem Rechtschaffenen Manne in seinem dienste an die Hand<br />

zu gehen, und eines Hochweisen 117 Stadt=Magistrats Rücksicht durch wirkliche dienste mir zu<br />

erwerben, die ich durch meine auch im kirchenstyl ausgebildeten känntnisse zu leisten vor andern<br />

mich fähig halten darf.<br />

unterthänigster diener<br />

Wolfgang Amadé Mozart<br />

k: k: Hofkompositor. 118<br />

Annotations on the document reveal that it was received at the Council offices on 26 April,<br />

and presented before the Council on 28 April. That the Council’s initial decision was to<br />

reject Mozart’s application was not known until 1956, when the presentation copy was first<br />

discussed in a Viennese newspaper article. 119 The author, Ernst Weizmann, noticed the series<br />

of deletions on the back of the application (see Figure 4.12), and using an ultraviolet light,<br />

was able to decipher the text underneath: “Wieder hinauszugeben, und zumalen der H.<br />

Kapellmeister bei St. Stephan derzeit noch keinen Adjunkten verlanget hat, so kann in dieses<br />

112 dessen ] diesen<br />

113 bitten, da ] bitten; denn da<br />

114 man ] und man<br />

115 und ich ] ja – da ich<br />

116 Höchsten ] allerhöchsten<br />

117 Hochweisen ] Hochlöb.<br />

118 MBA, iv.131. Mozart’s original draft made its way into the possession of Meyerbeer’s brother, Heinrich<br />

Beer, who gave it to Felix Mendelssohn for his 29 th birthday; see Georg Kinsky, Katalog der Musikautographen-<br />

Sammlung Louis Koch (Stuttgart: Hoffmannsche Buchdruckerei, 1953), 40. I have been unable to trace the<br />

present location of this document; its last known owner was Georg Floersheim, a Swiss collector. The copy<br />

presented to the Magistrat is in A-Wsa, Hauptarchivakten 17/17<strong>91</strong>.<br />

119 Ernst Weizmann, “Der Unbekannte Mozart,” Weltpresse, 8 April 1956, 7 and 15 April 1956, 7.<br />

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