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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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8 Übergreifende Diskussion<br />

Diskussion 150<br />

Ziel dieser Arbeit war es, Erkrankungen des H<strong>und</strong>es hinsichtlich ihrer <strong>familiären</strong><br />

Häufung oder ihres <strong>rassespezifischen</strong> Auftretens <strong>zu</strong> beschreiben <strong>und</strong> die Beteiligung<br />

einzelner Gene an diesen Erbkrankheiten <strong>zu</strong> untersuchen. Beim H<strong>und</strong> spielen<br />

genetische Erkrankungen eine große Rolle. Nur für den Menschen sind mehr<br />

erbliche Erkrankungen beschrieben. Annähernd 500 erbliche Krankheiten sind für<br />

den H<strong>und</strong> in der OMIA (Online Mendelian Inheritance in Animals) Datenbank<br />

verzeichnet. Dies sind deutlich mehr Einträge als bei anderen Haustieren (z. B.<br />

Katzen, Pferde, Rinder, Schweine oder Schafe). Eigene Datenbanken nur über<br />

genetische Erkrankungen des H<strong>und</strong>es, wie z. B. CIDD (Canine Inherited Disorder<br />

Database) zeigen das Interesse vieler Halter <strong>und</strong> Züchter an der Aufklärung <strong>und</strong><br />

somit Elimination erblicher Erkrankungen aus der H<strong>und</strong>e<strong>zu</strong>cht. Mögliche Gründe für<br />

die Häufigkeit erblicher Erkrankungen beim H<strong>und</strong> könnten die in der Vergangenheit<br />

in der H<strong>und</strong>e<strong>zu</strong>cht oft praktizierte In<strong>zu</strong>cht, sowie die in vielen Rassen immer wieder<br />

Auftretende Beliebtheit einzelner Deckrüden sein. Nur wenige Tiere einer Rasse (3-5<br />

% in den Niederlanden) werden <strong>zu</strong>r Zucht <strong>und</strong> damit <strong>zu</strong>r Aufrechterhaltung der<br />

Population eingesetzt (Ubbink et al., 1998). Die meisten Rassen lassen sich auf<br />

wenige Gründertiere <strong>zu</strong>rückführen. Hierdurch lässt sich die relativ hohe In<strong>zu</strong>chtrate<br />

<strong>und</strong> Homozygotie bei vielen reinrassigen H<strong>und</strong>en erklären. Viele erblichen<br />

Erkrankungen des H<strong>und</strong>es können als rassespezifisch <strong>und</strong> viele Rassen als<br />

disponiert für bestimmte Erkrankungen bezeichnet werden. Ist die Inzidenz in der<br />

gesamten Rasse hoch, kann angenommen werden, dass dieser Defekt eng mit<br />

einem Merkmal gekoppelt ist, auf das in dieser Rasse selektiert wurde (z. B.<br />

Fellfarbe). Sind dagegen nur einzelne Gruppen eng verwandter H<strong>und</strong>e betroffen,<br />

andere Gruppen derselben Rasse jedoch nicht, hat sich in einzelnen Familien eine<br />

Mutation halten können, oft begünstigt durch In<strong>zu</strong>cht.<br />

Beispiele für rassetypische Erbkrankheiten beim H<strong>und</strong> sind die Collie Eye Anomalie<br />

(Bedford, 1982), die α-Fuzosidose der Springer Spaniel (Smith et al., 1996), der<br />

Pyruvat-Kinase-Mangel der Basenjis (Whitney <strong>und</strong> Lothrop, 1995), die Kupfer-<br />

Speicher-Krankheit der Bedlington Terrier (van de Sluis et al., 2000), <strong>und</strong> die Gluten-

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