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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Rassedisposition <strong>und</strong> familiäres Auftreten des kaninen sek<strong>und</strong>ären<br />

Hyperadrenokortizismus 10<br />

allerdings als potenzielle Ursache der Hypercortisolämie angesehen (Krieger, 1983;<br />

Van Wijk et al., 1992). Diese Annahme stützt sich auf die nachgewiesene<br />

dopaminerge Inhibition der ACTH-Sekretion aus der Pars intermedia (Kemppainen<br />

<strong>und</strong> Sartin, 1986). Ein zentraler Dopaminmangel wird gelegentlich für den ACTH-<br />

Überschuss verantwortlich gemacht (Reusch et al., 1999). Gegen diese Hypothese<br />

spricht <strong>zu</strong>m einen der nach chirurgischer Entfernung des Hypophysentumors<br />

absinkende ACTH-Spiegel (Avgerinos et al., 1989), andererseits lässt auch der<br />

niedrige Spiegel des Corticotropin-Releasing Hormons (CRH) im Liquor<br />

cerebrospinalis betroffener H<strong>und</strong>e diese Hypothese als wenig wahrscheinlich<br />

erscheinen (Van Wijk et al., 1992).<br />

In der Regel wird der ACTH-abhängige Hyperadrenokortizismus (PDH, pituitary<br />

dependent hyperadrenocorticism) durch hypophysäre Veränderungen bedingt, in 90<br />

% dieser Fälle ist ein Hypophysentumor die Ursache (Zerbe, 1992), wobei die Pars<br />

distalis häufiger betroffen ist.<br />

Ca. 75 % - 85 % aller H<strong>und</strong>e mit Hyperadrenokortizismus sind von der<br />

hypophysären oder sek<strong>und</strong>ären Form betroffen (Feldmann, 1983). Davon weisen<br />

über 80 % ein Mikroadenom mit einem Durchmesser unter 1 cm auf (Peterson et al.,<br />

1982a), bei etwa 10-15 % der H<strong>und</strong>e kann ein Makroadenom gef<strong>und</strong>en werden<br />

(Duesberg et al., 1995). ACTH-sezernierende Hypophysenadenome oder<br />

Corticotropinome sind in der Regel monoklonalen Ursprungs (Biller, 1994; Gicquel et<br />

al., 1992). Karzinome der Adenohypophyse sind beim H<strong>und</strong> selten beschrieben.<br />

Hypophysäre Hyperplasien oder primäre Feedbackdefekte ohne neoplastische<br />

Veränderung sind überaus selten <strong>und</strong> spielen beim H<strong>und</strong> kaum eine Rolle (Axl<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Behrend, 2003).<br />

Den hypophysären Formen liegt eine gesteigerte ACTH-Produktion <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e, die<br />

durch den Cortisolfeedback nicht mehr beeinflusst werden kann. ACTH wird durch<br />

proteolytische Spaltung aus dem Pro-Hormon-Vorläufer Pro-opiomelanocortin<br />

(POMC) gebildet. Die Expression des POMC-Gens in der Hypophyse wird durch<br />

CRH hoch- bzw. unter dem Einfluss von Glukokortikoiden herrunterreguliert (Drouin<br />

et al., 2007). Dieser Mechanismus funktioniert in entarteten corticotrophen<br />

Hypophysenzellen nicht mehr. Durch den folgenden Cortisolüberschuss kommt

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