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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Augenmissbildungen bei homozygoter Merle-Mutation 87<br />

weitervererbten. Verpaarungen von zwei homozygoten Merle-H<strong>und</strong>en brachten nur<br />

Nachkommen mit Augenmissbildungen hervor (12). Einer der hier untersuchten für<br />

Merle heterozygoten H<strong>und</strong>e wies ein atypisches Iriskolobom auf. Iriskolobome<br />

können bei Merle heterozygoten H<strong>und</strong>en gelegentlich auftreten (5). Ob es sich<br />

hierbei jedoch um eine abgeschwächte Form der MOD oder um ein Merle-<br />

unabhängiges Geschehen handelt, bleibt unklar. Die meisten für den Merle-Faktor<br />

heterozygoten H<strong>und</strong>e zeigen, außer der Depigmentierung, keine okulären Defekte.<br />

Einer der hier untersuchten Australian Shepherds wies zwar Mikrophthalmie, aber<br />

keinen Merle-Faktor auf. Zahlreiche, z. T. spontane okuläre Missbildungen sind bei<br />

Nicht-Merle H<strong>und</strong>erassen, z. B. dem Schnauzer, bekannt (29). Daher sollte das<br />

vereinzelte Auftreten geringgradiger okulärer Veränderungen bei für Merle<br />

heterozygoten H<strong>und</strong>en vorsichtig interpretiert werden. Ophthalmologische<br />

<strong>Untersuchungen</strong> zahlreicher heterozygoter H<strong>und</strong>e könnten genaueren Aufschluss<br />

geben.<br />

Schmutz et al. (23) konnten nur bei fünf von 27 H<strong>und</strong>en, die molekulargenetisch<br />

homozygot für den Merle-Faktor waren, Augenmissbildungen finden. Allerdings<br />

waren alle diese H<strong>und</strong>e taub. Dies stellt den obligaten Zusammenhang zwischen<br />

Augenmissbildungen <strong>und</strong> dem Genotyp für den Merle-Faktor in Frage.<br />

Mutationen im SILV-Gen sind auch bei anderen Tierarten im Zusammenhang mit<br />

einer verminderten Pigmentierung bekannt. Bei der Silver-Mutante der Maus, die sich<br />

durch vorzeitiges Ergrauen des Haarkleides auszeichnet, liegt an Position 1808 ein<br />

A>G Basenaustausch <strong>zu</strong> Gr<strong>und</strong>e, was ein verkürztes Transkript <strong>zu</strong>r Folge hat (24).<br />

Brunberg et al. (3) fanden zwei SNPs im equinen SILV-Gen, einen in Exon 11 <strong>und</strong><br />

einen in Intron 9, die mit dem Silver-dapple Phänotyp einiger Pferderassen wie<br />

Isländer oder Rocky Mountain Horse assoziiert waren. Diese Ergebnisse konnten<br />

beim Island Pferd <strong>und</strong> Shetland Pony bestätigt werden (21). Im Gegensatz <strong>zu</strong> den<br />

Silver-Mäusen, bei denen es keine Hinweise auf assoziierte Missbildungen gibt,<br />

fanden Ramsey et al. (18) ein gehäuftes Auftreten kongenitaler okulärer<br />

Missbildungen bei Rocky Mountain Horses mit heller Mähne <strong>und</strong> Schweif. Die als<br />

Anterior Segment Dysgenesie (ASD) bezeichneten Anomalien zeigen sich u. a. mit<br />

Irishypoplasie, iridocornealen Adhäsionen, nucleärer Katarakt <strong>und</strong> Megalocornea <strong>und</strong>

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