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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Augenmissbildungen bei homozygoter Merle-Mutation 88<br />

treten bei dieser Rasse besonders häufig auf (18). Pferde mit einer Farbvariante, die<br />

nicht auf einer Fellaufhellung durch das SILV-Gen beruht, waren so gut wie gar nicht<br />

betroffen. Es wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Fellfarbe <strong>und</strong><br />

dem Auftreten der ASD festgestellt. Die ASD wird kodominant vererbt (8). Nur bei<br />

homozygoten Pferden treten die erwähnten Augenmissbildungen auf. Heterozygote<br />

Pferde zeigen lediglich intraokuläre Zysten am temporalen Ziliarkörper, die die<br />

Sehfähigkeit nicht beeinträchtigen.<br />

In dieser Arbeit konnten keine weiteren DNA-Mutationen, die die assoziierten<br />

Missbildungen erklären könnten, in den übrigen Exons des SILV-Gens gef<strong>und</strong>en<br />

werden. Auch die Länge der SINE-Insertionsmutation hat keinen Einfluss auf das<br />

Vorhandensein von ophthalmologischen Defekten. In der cDNA Analyse konnte kein<br />

Transkript der SINE-Insertionsmutation bei für Merle-heterozygoten H<strong>und</strong>en<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Ein ähnliches Ergebnis wurde bei der mRNA Analyse von<br />

Schmutz et al. (23) erzielt. Es ist an<strong>zu</strong>nehmen, dass ein Transkript des veränderten<br />

Exons 11 sehr instabil ist <strong>und</strong> schnell zerfällt, oder es kann gar nicht erst gebildet<br />

werden. Es ist also an<strong>zu</strong>nehmen, dass bei den heterozygoten Merle-H<strong>und</strong>en ein<br />

teilweiser Funktionsverlust für das SILV Protein eintritt, der <strong>zu</strong> verminderter<br />

Pigmentierung des Felles <strong>und</strong> der Iris führt.<br />

Der Haplotyp der SILV-flankierenden Marker kosegregiert innerhalb der Familien<br />

komplett mit dem Merle-Allel. Daraus ergab sich für diese Marker eine signifikante<br />

Assoziation mit den Augenmissbildungen bei den für Merle homozygoten (MM)<br />

H<strong>und</strong>en. Da in unseren Daten keine homozygoten Merle-H<strong>und</strong>e ohne<br />

Augenmissbildungen vorkamen, war es nicht möglich, zwischen einer Assoziation für<br />

den homozygoten Merle-Genotyp <strong>und</strong> den ophthalmologischen Defekten <strong>zu</strong><br />

unterscheiden. Obwohl für die MITF-flankierenden Marker kein mit dem Merle-Allel in<br />

den Familien segregierender Haplotyp gef<strong>und</strong>en werden konnte, zeigten drei Marker<br />

<strong>und</strong> die daraus geschätzten Haplotypen eine signifikante Assoziation <strong>zu</strong> den<br />

homozygoten Merle-H<strong>und</strong>en mit Augenmissbildungen. Da die kausale Mutation für<br />

die Merle-Fellfärbung nicht im MITF-Gen liegt, ist davon aus<strong>zu</strong>gehen, dass<br />

Mutationen im MITF-Gen die bei den für Merle homozygoten H<strong>und</strong>en festgestellten<br />

Augendefekte beeinflussen.

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