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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Rassedisposition <strong>und</strong> familiäres Auftreten des kaninen sek<strong>und</strong>ären<br />

Hyperadrenokortizismus 14<br />

vermehrtes Hecheln auf. Ursachen hierfür können sowohl eine Thoraxkompression<br />

durch das vermehrt abdominale oder thorakale Fettgewebe oder die vergrößerte<br />

Leber als auch eine Schwächung der Interkostalmuskulatur oder des Zwerchfells<br />

sein. Außerdem leiden betroffene H<strong>und</strong>e auch an einem erhöhten Risiko für<br />

pulmonale Thrombembolien, ausgelöst durch den Bluthochdruck <strong>und</strong> den erhöhten<br />

Hämatokrit sowie eine Hyperkoagulabilität, die durch eine gesteigerte Konzentration<br />

von Gerinnungsfaktoren <strong>und</strong> eine verminderte fibrinolytische Kapazität entsteht<br />

(Boscaro et al., 2002; Small et al., 1983).<br />

Auch auf die Kalziumhomöostase hat der Cortisolüberschuss einen deutlichen<br />

Einfluss. Dies äußert sich in einigem Fällen in Urolithiasis infolge von<br />

Kalziumoxalatsteinen, Calcinosis cutis <strong>und</strong> anderer Weichgewebsmineralisierung,<br />

z.B. in Lunge oder Niere (Berry et al., 1994; Hess et al., 1998). Der<br />

<strong>zu</strong>gr<strong>und</strong>eliegende Pathomechanismus ist noch ungeklärt, es wird allerdings eine<br />

glukokortikoidinduzierte gesteigerte Synthese von Parathormon als Mitursache<br />

vermutet (Ramsey <strong>und</strong> Herrtage, 2001). Tatsächlich konnte bei einigen betroffenen<br />

H<strong>und</strong>en ein sek<strong>und</strong>ärer Hyperparathyreoidismus festgestellt werden (Ramsey et al.,<br />

2005).<br />

Zusätzlich kann das klinische Bild durch Folgeerkrankungen variieren. Da<br />

Glukokortikoide eine Insulinresistenz bewirken, entwickeln einige Betroffene einen<br />

Diabetes mellitus (Nestler <strong>und</strong> McClanahan, 1992). Die immunsuppressiven Effekte<br />

des Cortisols begünstigen verschiedene Infektionen, v. a. bakterielle Hautinfektionen,<br />

akute Pankreatitis <strong>und</strong> rekurrierende Harnwegsinfekte werden häufig angetroffen<br />

(Forrester et al., 1999). Osteoporose wird ebenfalls oft beobachtet.<br />

Neben dieser klinischen Symptomatik stützt sich die Diagnostik des kaninen<br />

Cushing-Syndroms einerseits auf bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder die<br />

Magnet-Resonanz-Tomographie, <strong>zu</strong>m anderen liefern auch Laboruntersuchungen<br />

wertvolle Hinweise. Besonders der deutliche Anstieg der Leberenzyme,<br />

insbesondere der alkalischen Phosphatase infolge der glukokortikoidinduzierten<br />

Bildung eines hitzestabilen Isoenzyms weist auf einen Hyperadrenokortizismus hin.<br />

Weitere Blutbildveränderungen, wie z.B. ein Stressleukogramm, der Anstieg der

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