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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Augenmissbildungen bei homozygoter Merle-Mutation 77<br />

Die für die Merle-Fellfarbe kausale Mutation wurde schließlich von Clark et al. (4) im<br />

SILV-Gen gef<strong>und</strong>en. Als Ursache für die Merle Mutation wurde eine SINE (short<br />

interspersed nuclear element) Insertionsmutation im Exon 11 in einer Größe von 253<br />

bp identifiziert. Anschließend wurde auch bei Merle-H<strong>und</strong>en der Rassen Australian<br />

Shepherd, Collie, Border Collie, Cardigan Welsh Corgi, Dackel <strong>und</strong> Dänische Dogge<br />

dieselbe SINE-Insertionsmutation nachgewiesen. Bei Nicht-Merle-H<strong>und</strong>en umfasst<br />

das Exon 11 des SILV-Gens nur 206 bp, bei homozygoten Merle-Tieren erstreckt<br />

sich dieses Exon über 459 bp. Bei heterozygoten H<strong>und</strong>en ist je ein ca. 200 <strong>und</strong> ein<br />

ca. 500 bp großes Exon 11 <strong>zu</strong> finden (4). Außerdem konnte auch eine kleinere<br />

Variante der SINE-Insertionsmutation entdeckt werden. Der in der SINE enthaltene<br />

Poly-A-Strang war bei den „kryptischen Merle-H<strong>und</strong>en“, die zwar die SINE-<br />

Insertionsmutation trugen, aber keinen Merle-Phänotyp aufwiesen, deutlich kürzer<br />

(A54-A65). Bei Tieren mit dem Merle-Phänotyp konnte hingegen ein Poly-A-Strang mit<br />

91 bis 101 Basenpaaren (A91-A101) gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Auch bei Altdeutschen Hüteh<strong>und</strong>en ist die Merle-Farbvariante an<strong>zu</strong>treffen. Der<br />

Altdeutsche Hüteh<strong>und</strong> ist keine von der FCI (Fédération Cynologique Internationale)<br />

oder einem anderen Verband anerkannte Rasse, sondern unter diesem Begriff<br />

werden H<strong>und</strong>e <strong>zu</strong>sammengefasst, die <strong>zu</strong>r traditionellen Wanderschäferei unter der<br />

Aufsicht der AAH (Arbeitsgemeinschaft <strong>zu</strong>r Zucht Altdeutscher Hüteh<strong>und</strong>e;<br />

http://www.a-a-h.de) gezüchtet werden. Es werden verschiedene, häufig regional<br />

typische Schläge unter dem Begriff „Altdeutscher Hüteh<strong>und</strong>“ <strong>zu</strong>sammengefasst. Da<br />

bei der Zucht dieser H<strong>und</strong>e die Hüteeigenschaften im Vordergr<strong>und</strong> stehen,<br />

unterscheiden sich die einzelnen Schläge, wie Fuchs, Gelbbacke, Altdeutscher<br />

Schwarzer, Strobel, Tiger, Schafpudel, Westerwälder Kuhh<strong>und</strong> <strong>und</strong> Schwarzer<br />

Ostdeutscher optisch deutlich voneinander. H<strong>und</strong>e des Schlages Tiger gelten als<br />

Mitbegründer der Rasse Australian Shepherd <strong>und</strong> weisen deshalb deutliche<br />

Ähnlichkeiten <strong>zu</strong>m Australian Shepherd auf. Bei Tigern ist die Merle-Fellfärbung recht<br />

häufig an<strong>zu</strong>treffen. Es kommen sowohl red-merle als auch blue-merle gefärbte Tiger<br />

vor.<br />

Da Altdeutsche Hüteh<strong>und</strong>e von Clark et al. (4) nicht in die <strong>Untersuchungen</strong> mit<br />

einbezogen wurden, soll in dieser Studie das SILV-Gen von vier Altdeutschen

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