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Untersuchungen zu familiären und rassespezifischen ...

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Rassedisposition <strong>und</strong> familiäres Auftreten des kaninen sek<strong>und</strong>ären<br />

Hyperadrenokortizismus 24<br />

Einzelfälle von einem MEN1-ähnlichen Krankheitsbild beim H<strong>und</strong> sind beschrieben<br />

worden, z.B. ein Schnauzer mit Tumoren in Hypophyse, Nebennierenrinde <strong>und</strong> –<br />

mark (Thuróczy et al., 1998) oder ein Mischling mit PDH <strong>und</strong> primären<br />

Hyperparathyreoidismus (Walker, 2000). Im Zusammenhang mit einer Cushing-<br />

Problematik sind solche Fälle allerdings extrem selten, <strong>und</strong> es gibt keinen Hinweis<br />

auf Erblichkeit.<br />

Familiär gehäuftes Auftreten von kaninem Hyperadrenokortizismus wurde bislang nur<br />

bei zwei Terrierrassen <strong>und</strong> dem Rauhaardackel beobachtet: Erstmalig wurde kaniner<br />

familiärer Hyperadrenokortizismus bei H<strong>und</strong>en der Rasse Yorkshire Terrier<br />

beschrieben. Die betroffenen Tiere in diesem Fall waren eine Hündin <strong>und</strong> ihr Sohn,<br />

deren eindeutiger Hyperadrenokortizismus vermutlich auf einen Hypophysentumor<br />

<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen war. Das einzige Geschwistertier des Rüden wurde negativ getestet<br />

(Schulman <strong>und</strong> Johnston, 1983). In einem weiteren Fall waren sieben Dandie<br />

Dinmont Terrier einer Familie betroffen. Sechs dieser sieben erkrankten Terrier<br />

wiesen eine enge Verwandtschaft <strong>zu</strong>einander auf. Außerdem zeigten die betroffenen<br />

Tiere einen signifikant höheren Verwandtschafts- <strong>und</strong> In<strong>zu</strong>chtkoeffizienten als eine<br />

Kontrollgruppe von 29 Dandie Dinmont Terriern. Die Autoren sehen damit den<br />

Nachweis für eine genetische Ursache der Erkrankung erbracht, da eng verwandte<br />

Tiere häufiger betroffen waren als die Gesamtpopulation. Erbliche Faktoren könnten<br />

hierbei Einfluss auf die Tumorinitiation oder –promotion nehmen (Scholten-Sloof et<br />

al., 1992). Bei elf Rauhaardackeln wurde ein Cushing-Syndrom diagnostiziert <strong>und</strong> bei<br />

weiteren sechs Rauhaardackeln konnte aufgr<strong>und</strong> der klinischen Symptome die<br />

Verdachtsdiagnose für ein Cushing-Syndrom gestellt werden. Da sich alle erkrankten<br />

Tiere in ein gemeinsames Fünf-Generationen-Pedigree einordnen ließen, ist von<br />

einem <strong>familiären</strong> hypophysären Hyperadrenokortizismus aus<strong>zu</strong>gehen. Die vom<br />

Cushing-Syndrom betroffenen Rauhaardackel waren um mehr als den Faktor 2,5<br />

höhergradig miteinander verwandt als ca. 10.000 <strong>zu</strong>fällig aus der gesamten<br />

Population ausgewählte H<strong>und</strong>e (Stritzel et al., 2008).<br />

Bislang wurden wenige molekulargenetische <strong>Untersuchungen</strong> bezüglich des kaninen<br />

sek<strong>und</strong>ären Hyperadrenokortizismus durchgeführt. Eine Expressionsanalyse des<br />

kaninen POMC-Gens, das für den ACTH-Vorläufer Pro-Opiomelanokortin codiert,

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