Pharmakologischer Demonstrationskurs
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Cornea<br />
Schlemm'scher Kanal<br />
Sclera<br />
Musculus ciliaris<br />
• Der Schlemm'sche Kanal ist durch das sogenannte Trabekelwerk, eine netz- bzw. schwammartige<br />
Struktur geschützt. Es soll ein Verlegen und damit ein Verstopfen des Kammerwasserabflusses<br />
vermeiden.<br />
• Kommt es dennoch zu einer Verstopfung der Schlemm'schen Kanals so steigt der Augeninnendruck<br />
infolge des weiterhin sezernierten Kammerwassers. Die Folge ist eine schmerzfreie Verformung<br />
der Retina, die mit einer Verkleinerung des Gesichtsfeldes einhergeht und bis zur<br />
Erblindung führen kann.<br />
• Je nach Grund der Verstopfung unterscheidet man zwischen Weitwinkel- und Engwinkelglaukom.<br />
Bei einem Weitwinkelglaukom ist der Kammerwinkel unverändert und die Ursache der<br />
Abflussbehinderung muss tiefer liegen. Bei einem Engwinkelglaukom hingegen ist es die Iris,<br />
die aufgrund einer zu geringen Kontraktionskraft des Musculus sphincter pupillae den<br />
Schlemm'schen Kanal verlegt.<br />
• Beide Glaukomformen können durch die Gabe von Parasympathomimetika therapiert werden.<br />
Im Falle des Engwinkelglaukoms kontrahieren infolge der parasympathischen Innervation sowohl<br />
der Musculus ciliaris, als auch der Musculus sphincter pupillae. Letzteres führt zu einem<br />
Aufspannen der Iris, die den Schlemm'schen Kanal wieder freigibt, während die Kontraktion<br />
des Musculus ciliaris zur Akkomodation führt, eine Nebenwirkung,<br />
die in Kauf genommen werden muss. Auch das Weitwinkelglaukom<br />
profitiert von einer Kontraktion des Musculus<br />
ciliaris, da durch die Umverteilung der Muskelmasse der Abfluss<br />
des Kammerwassers erleichtert wird. Weiterhin besteht die<br />
Möglichkeit die Sekretion des Kammerwassers durch die Gabe<br />
Timolol<br />
von β-Blockern, in der Regel Timolol, zu drosseln.<br />
• Wie für alle Applikationen am Auge gilt auch hier, dass die in den Bindehautsack eingeträufelte<br />
Flüssigkeit über den Tränen-Nasen-Gang in den Rachen und damit in den Gastrointestinaltrakt<br />
gelangen kann.<br />
• Indirekte Parasympathomimetika<br />
Zonulafasern<br />
Musculus sphincter pupillae<br />
Kammerwinkel<br />
Vordere Augenkammer<br />
Hintere Augenkammer<br />
• Neben den gewünschten Effekten an muscarinischen Rezeptoren beobachtet man bei indirekten<br />
Parasympathomimetika Effekte, die auf die Interaktion des erhöhten endogenen Liganden Acetylcholin<br />
mit nichtmuscarinischen Rezeptoren zurückzuführen sind.<br />
• Man unterscheidet die indirekten Parasympathomimetika anhand ihres Wirkmechanismus. So<br />
gibt es die therapeutisch genutzten reversiblen Hemmstoffe mit der großen Gruppe der Stigmine<br />
und die irreversiblen Hemmstoffe, die als Insektizide und Kampfstoffe Verwendung finden.<br />
Letztere sind meist organische Phospor- oder Phosphonsäureester, sowie deren Thioanaloga.<br />
Linse<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst