04.03.2013 Aufrufe

Pharmakologischer Demonstrationskurs

Pharmakologischer Demonstrationskurs

Pharmakologischer Demonstrationskurs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• Zytoprotektive Substanzen<br />

• Die als zytoprotektiv bezeichneten Wirkstoffe fördern die defensiven Mechanismen der<br />

Magenschleimhaut, sind aber in ihrer Wirkung deutlich schwächer als die H2-Antagonisten oder<br />

Protonenpumpenhemmer und kommen daher nur als Komedikation zum Einsatz.<br />

Sucralfat (Ulcogant ® ) • Sucralfat bildet im sauren Milieu des Magens durch Aufnahme von<br />

Protonen einen zähen Schleim, der sich schützend über die Magenschleimhaut<br />

und den Ulcusgrund legt.<br />

• Sucralfat sollte eine Stunde vor dem Essen eingenommen werden, da<br />

es durch die Nahrungsaufnahme zu einer Abnahme der Acidität im<br />

Magen kommt und eine Schleimbildung nun nicht mehr stattfinden<br />

kann.<br />

Misoprostol (Cytotec ® ) • Misoprostol ist ein halbsynthetisches Prostaglandin-E-Analogon, das<br />

ebenso wie seine natürlichen Vertreter eine Senkung der Salzsäureproduktion<br />

und eine Steigerung der Schleimproduktion veranlasst.<br />

• Infolge seiner Derivatisierung hat es allerdings eine wesentlich längere<br />

Halbwertszeit und, da es sich um ein systemisch verabreichtes Gewebshormon<br />

handelt, einige starke Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen<br />

und Diarrhoeen.<br />

• Eine Gabe während der Schwangerschaft ist aufgrund der weheninduzierenden<br />

Eigenschaften des Misoprostols kontraindiziert.<br />

Bismutverbindungen • Bismutverbindungen schützen durch einen bislang unbekannten Wirkmechanismus<br />

ebenfalls die Magenschleimhaut und haben gegenüber<br />

Helicobacter pylori bakterizide Wirkung.<br />

• Therapie einer Infektion mit Helicobacter pylori<br />

• Obwohl viele Menschen mit Helicobacter pylori infiziert sind entwickeln nur manche ein dadurch<br />

bedingtes Ulcus. Kommt es allerdings zu einer Gastritis oder einem peptischen Ulcus durch die Infektion<br />

mit Helicobacter pylori, so kann durch die erfolgreiche Eradikation des Erregers eine vollständige<br />

Heilung erfolgen. Können innerhalb von vier Wochen nach einer Behandlung keine Erreger<br />

nachgewiesen werden, so gilt die Therapie als erfolgreich.<br />

• Die bereits erwähnte, zur Eradikation angewandte Tripeltherapie setzt sich aus einem Protonenpumpenhemmer<br />

und zwei unterschiedlichen Antibiotika zusammen, die über sieben Tage eingenommen<br />

werden müssen. Typischerweise nutzt man Omeprazol in Verbindung mit Metronidazol<br />

und Clarithromycin. Sollten diese Antibiotika nicht vertragen werden kann auch Amoxicillin mit<br />

Tetracyclin kombiniert werden.<br />

• Prokinetika<br />

R = SO3(Al2(OH)5)<br />

• Prokinetika sind Verbindungen, die die Passage der Nahrung durch den Gastrointestinaltrakt<br />

beschleunigen, indem sie die Frequenz peristaltischer Wellen im Ösophagus, im Magen und im<br />

oberen Dünndarm erhöhen. Man nutzt sie bei Gastroparese-Patienten, das sind Patienten mit einer<br />

Lähmung des Magens, und zur Entleerung des Gastrointestinaltraktes vor Operationen oder diagnostischen<br />

Eingriffen.<br />

© Paul Wilhelm Elsinghorst

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!