Pharmakologischer Demonstrationskurs
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• Man nutzt sie notfallmedizinisch bei intravenöser Gabe zur forcierten Diurese um Hirn- und<br />
Lungenödeme auszuschwemmen, sowie bei Anurie und Vergiftungen mit Toxinen, die renal<br />
eliminiert werden. Schleifen-Diuretika führen auf einem bislang ungeklärten Mechanismus<br />
zur Vasodilatation und einer Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes. Dieser besonders<br />
bei intravenöser Gabe beobachtete Effekt wird auch in peroralen Applikationen genutzt, die<br />
bei Hypertonie und Herzinsuffiziens eingesetzt werden.<br />
Furosemid (Lasix ® ) Piretanid (Arelix ® ) Torasemid (Torem ® )<br />
• Unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Schleifen-Diuretika<br />
• Hypokaliämie<br />
• Hypomagnesämie<br />
• Eine mögliche Folge einer Hypomagnesämie sind Wadenkrämpfe.<br />
• Hypocalcämie<br />
• Dieser bei Osteoporosepatienten problematische Effekt wird zur Therapie der Tetanie<br />
bei Hypercalcämie genutzt, die beispielsweise die Folge eines Parathyroidealkarzinoms<br />
sein kann.<br />
• Störung des Hörvermögens<br />
• Bei Komedikation mit Aminoglykosiden ist große Vorsicht geboten, da sich die ototoxischen<br />
Nebenwirkungen addieren können.<br />
• Hyperurikämie<br />
• Durch Konkurrenz am Transporter für organische Säuren kann es zu erhöhten<br />
Blutharnsäurespiegeln kommen, die bei vorgeschädigten Patienten Gichtanfälle auslösen<br />
können.<br />
• Distaler und spätdistaler Tubulus<br />
• Im distalen Tubulus erfolgt eine Feineinstellung des NaCl/H2O-Hasuhaltes<br />
durch spezielle Na + /K + -Antiporter. Die durch Chemo- und Barorezeptoren<br />
im juxtaglomerulären Apparat registrierte Rückresorptionsleistung kann<br />
über das RAAS im spätdistalen Tubulus reguliert werden. Überschreitet<br />
die Natriumkonzentration im distalen Tubulus einen bestimmten<br />
Schwellenwert so kann das gesamte Nephron von der Durchblutung<br />
abgeklemmt werden. Dieser Vorgang, der eigentlich dazu dient zerstörte<br />
Nephrone auszuschalten, wird im Fall einer Schockniere pathologisch, da<br />
bei Minderdurchblutung im Schockzustand die gesamte Niere abgeschaltet<br />
werden kann.<br />
• Ein ebenfalls mit dem RAAS in Verbindung gebrachtes Phänomen, das bis heute nicht vollständig<br />
geklärt ist, ist die sogenannte Autoregulation der Nierendurchblutung. Unabhängig vom<br />
systolischen Blutdruck, der zwischen 80 und 180 mmHg schwanken kann, bleibt der renale Perfusionsdruck<br />
konstant um Schäden am Filtrationsapparat vorzubeugen.<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst