Pharmakologischer Demonstrationskurs
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• Heparininduzierte Thrombopenie HIT<br />
• HIT I: Moderate Abnahme der Thrombocytenzahl noch während oder bereits bei<br />
Beginn der Therapie, die allerdings keine klinische Relevanz hat.<br />
• HIT II: Drastische, lebensbedrohliche Reduktion der Thrombocytenzahl mit hohem<br />
Risiko thromboembolischer Gefäßverschlüsse, die entweder mit einer Latenz<br />
von 1 bis 2 Wochen oder bei Vorbehandlung mit Heparin direkt auftreten<br />
kann. Möglichwerweise handelt es sich um eine allergische Reaktion, bei der<br />
sich aus Heparin und einem bislang unbekannten Faktor Neoepitope bilden, die<br />
sich auf der Thrombocytenoberfläche ablagern und eine Verklumpung hervorrufen.<br />
• Kontraindikationen<br />
• Stark blutende evtl. offene Wunden.<br />
• Chronische Magen-Darm-Ulcera<br />
• Starke Hypertonie infolge einer drohenden Gefäßruptur.<br />
• HIT II<br />
• Niedermolekulares Heparin<br />
• Dalteparin (Fragmin ® ), Enoxaparin (Clexan ® )<br />
• Niedermolekulares Heparin, das durch Fraktionierung von Standardheparin gewonnen<br />
wird, ist ein bevorzugter Inaktivator des Faktors Xa, da es infolge seiner kürzeren<br />
Kettenlänge nicht in der Lage ist gleichzeitig an Thrombin und Antithrombin III zu<br />
binden. Da es eine deutlich längere<br />
Halbwertszeit aufweist, muss niedermolekulares<br />
Heparin nur einmal<br />
täglich subcutan gespritzt werden.<br />
• Indikationen<br />
• Thromboseprophylaxe<br />
• Thrombosetherapie<br />
• Unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
• Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen des niedermolekularen Heparins verhalten<br />
sich analog zu denen des Heparins. Trotz der kürzeren Kettenlänge besteht ein<br />
75%iges Risiko einer Kreuzreaktivität bei HIT II und Protaminhydrochlorid stellt<br />
ein deutlich schwächeres Antidot dar.<br />
• Heparinoide<br />
• Danaparoid (Orgaran ® )<br />
• Danaparoid, das zu 85% aus Heparansulfat besteht wird ebenfalls aus Schweinedarmmucosa<br />
gewonnen. Man nutzt es zur Gerinnungshemmung bei Patienten mit<br />
HIT II, wobei eine restliche Kreuzreaktivität von 5% verbleibt, weshalb ein Monitoring<br />
der Thrombocytenzahl unerlässlich ist.<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst