Pharmakologischer Demonstrationskurs
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• Indikationen<br />
• Prophylaxe und Langzeitprophylaxe von Thromboembolien<br />
• Rezidivprophylaxe nach Myokardinfarkt<br />
• Nachteile<br />
• Um eine optimale Wirkung der Cumarine zu erzielen muss auf eine Vitamin-Karme<br />
Diät geachtet werden, d.h. man sollte auf Leber und Blattgemüse verzichten<br />
und auch die Produktion von Vitamin K durch Darmbakterien muss berücksichtigt<br />
werden. Ein Mangel an Vitamin K, beispielsweise aufgrund seiner Fettlöslichkeit<br />
bei Gallen- und Darmerkrankungen oder bei Anwendung eines Breitbandantibiotikums,<br />
das die Darmflora schädigt, kann zu erhöhter Blutungsneigung führen und<br />
muss durch parenterale Gabe von Vitamin K therapiert werden. Ein Monitoring der<br />
sogenannten Thromboplastinzeit ist daher unbedingt zu empfehlen.<br />
• Man bestimmt den sogenannten Quick-Wert, indem man in einer Citratblutprobe<br />
durch Zusatz des Thromboplastinreagenzes die extrinsische Gerinnungskaskade<br />
auslöst. Das Thromboplastinreagenz enthält neben Calcium und Phospholipiden,<br />
das gerinnungsauslösende Gewebethromboplastin. Man misst nun die Gerinnungszeit<br />
und erhält durch Vergleich mit Werten gesunder und nichttherapierter Patienten<br />
den Quick-Wert. Man bevorzugt heutzutage allerdings die sogenannte INR, international<br />
normalized ratio, die durch einen chargenspezifischen Korrekturfaktor<br />
die Individualität des jeweils benutzten Thromboplastinreagenzes berücksichtigt.<br />
• Unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
• Blutungen<br />
• Die zunächst paradox anmutenden hämorrhagischen Hautnekrosen sind eine Folge<br />
davon, dass auch die Synthese von Protein C einem endogenen Gerinnungshemmer<br />
von Vitamin K abhängig ist. Da Protein C eine kürzere Verweildauer im Blut hat,<br />
als die ebenfalls in Abhängigkeit von Vitamin K synthetisierten Gerinnungsfaktoren<br />
kann es zu Beginn der Therapie zu Mikroembolien kommen, die in erster Linie die<br />
Haut betreffen.<br />
• Verlangsamte Heilung von Knochenbrüchen<br />
• Starke Teratogenität bei 60% der Patienten, weshalb die Gabe von Cumarinen in der<br />
Schwangerschaft absolut kontraindiziert ist.<br />
• Wechselwirkungen<br />
• Die Resorption von Cumarinen kann bei gleichzeitiger Einnahme von Antacida oder<br />
medizinischer Kohle stark eingeschränkt sein.<br />
• Aufgrund der hohen Plasmaeiweißbindung kann es bei Komedikation mit Substanzen<br />
vergleichbarer Plasmaeiweißbindung zu Spitzenspiegeln durch Verdrängung<br />
aus der Bindung kommen.<br />
• Cumarine unterliegen einem starken Metabolismus durch CYP450-Isoenzyme und<br />
sind entsprechend anfällig gegenüber Induktoren oder Inhibitoren des CYP450-Systems.<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst