Pharmakologischer Demonstrationskurs
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Sammelrohr<br />
Henle-Schleife: Schleifen-Diuretika<br />
• Funktionsprinzip von Diuretika<br />
• Diuretika führen durch eine erhöhte Salzausscheidung zu einer negativen Flüssigkeitsbilanz,<br />
d.h. sie führen zu einem Verlust an Körperflüssigkeit. Die resultierende Zunahme des kolloidosmotischen<br />
Druckes ermöglicht ein Ausschwemmen vorhandener Ödeme, birgt jedoch auch ein<br />
erhöhtes Risiko der Thrombusbildung in sich, was die Gefahr einer Embolie impliziert. Ferner<br />
können Diuretika bei unsachgemäßem Gebrauch zu einer Dehydratation des Körpers führen.<br />
Dies gilt insbesondere für ältere Patienten, deren Durstempfinden gedämpft ist und die daher zu<br />
wenig trinken. Die Dehydratation kann schlimmstenfalls zu einem Kreilaufkollaps führen.<br />
• Diuretika sind Mittel der ersten Wahl zur Blutdrucksenkung bei Hypertonikern. Eine unterstützende,<br />
kochsalzarme Diät ist empfehlenswert. Auch bei Herzinsuffiziens werden sie angewandt.<br />
• Proximaler Tubulus<br />
Proximaler Tubulus: Carboanhydratasehemmer<br />
Spätdistaler Tubulus: Kaliumsparende Diuretika<br />
Distaler Tubulus: Thiazid-Diuretika<br />
• Im proximalen Tubulus werden ca. 60% der Gesamtmenge an<br />
Wasser und Natriumchlorid rückresorbiert. Neben Aminosäuren<br />
werden auch niedermolekulare Proteine durch Endocytose<br />
wiedergewonnen, ein Vorgang der bei der Anwendung von<br />
Aminoglykosiden problematisch ist. Aminoglykoside werden da<br />
sie atypische Aminosäuren enthalten ebenfalls in die Zellen des<br />
proximalen Tubulus aufgenommen, können jedoch nicht weiter<br />
verwertet werden und führen durch Akkumulation zum Tod der<br />
Zellen und des Nephrons. Auch organische Säuren, die aufgrund<br />
ihres anionischen Charakters die Basalmembran nicht passieren<br />
können werden durch aktive Sekretion ausgeschieden. Diesen<br />
Effekt nutzen manche Diuretika um eine gezielte Anreicherung<br />
im Tubulusapparat zu erzielen.<br />
Glomerulus<br />
• Die Zellen des Tubulusapparates sind in allen Abschnitten durch sogenannte tight junctions<br />
miteinander verbunden. Man bezeichnet sie auch als Zellhaften oder Zonae occludens, da sie zu<br />
einer strikten Separation der luminalen und basolateralen Zellmembran führen und so einen<br />
Seitenwechsel membranständiger Funktionsproteine verhindern. Desweiteren stellen sie eine<br />
Diffusionsbarriere für größere Moleküle dar, die daher nur über spezielle Transportmechanismen<br />
aus dem Ultrafiltrat entfernt werden können.<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst