Pharmakologischer Demonstrationskurs
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• β-Blocker<br />
• Da β-Blocker das Herz bekanntermaßen in einen Schongang versetzten, können auch diese<br />
Substanzen genutzt werden um den Sauerstoffbedarf des Herzens zu drosseln. Sie sollten jedoch<br />
nicht als Monotherapie zum Einsatz kommen, da eine Hemmung der β2-vermittelten<br />
Vasodilatation der Koronargefäße unerwünscht ist.<br />
• Langzeitstudien haben gezeigt, das β-Blocker auch zur Reinfarkt-Prophylaxe eingesetzt<br />
werden können. Es ist allerdings unbedingt darauf zu achten, das sie nicht mit kationisch<br />
amphiphilen Calciumkanalblockern kombiniert werden, da beide Substanzklassen einen negativ<br />
dromotropen Effekt haben und zusammen verabreicht zu einem AV-Block führen<br />
können.<br />
• Therapiemöglichkeiten eines Herzinfarktes<br />
• Um zwischen einem Herzinfarkt und einem Anginaanfall unterscheiden zu können schreibt die<br />
WHO vor, dass zwei der folgenden drei Kriterien erfüllt sein müssen.<br />
• Persistierender Anginaanfall, der mit NO-Donatoren nicht therapierbar ist.<br />
• Relevante Veränderungen im EKG.<br />
• Typische Serumenzymveränderungen aus dem Untergang von Herzmuskelzellen.<br />
• Akuttherapie<br />
• Neben der medikamentösen Therapie mit Fibrinolytika, die den Thrombus auflösen sollen, gibt<br />
es weitere chirurgische Möglichkeiten. Die percutane transluminale Coronarangioplastie, kurz<br />
PTCA, beschreibt ein Verfahren, bei dem das verstopfte Gefäß mit Hilfe eines Ballons wieder<br />
geweitet wird. Meist wird anschließend ein sogenannter stent eingesetzt, ein Drahtgeflecht, das<br />
die betroffene Stelle in Zukunft weithalten soll. Mögliche Komplikationen sind Gerinnselbildungen<br />
am eingesetzten Drahtgeflecht oder eine Ruptur des atherosklerotischen Plaques während<br />
des Aufweitens durch den Ballon. Alternativ bietet sich die sogenannte bypass-Operation<br />
an, bei der das betroffene Gefäß durch ein an anderer Stelle entnommenes überbrückt wird.<br />
• Zur Therapie der Symptome nutzt man in erster Linie Morphin zur Analgesie und Sympathikusdämpfung,<br />
sowie Benzodiazepine zur psychovegetativen Entkopplung, d.h. zur Dämpfung des<br />
Sympathikus über eine Anxiolyse. Ferner gibt man GTN intravenös um die Herzlast zu<br />
mindern.<br />
• Langzeitprophylaxe<br />
• Um mögliche Komplikationen wie Arrhythmien bei Schädigung des Reizleitungsgewebes oder<br />
Herzmuskelinsuffiziens bei größeren Nekrosen zu vermeiden müssen gefährdete Patienten eine<br />
entsprechende Prophylaxe betreiben. Solang keine Kontraindikationen vorliegen gibt man:<br />
• Statine<br />
• Acetylsalicylsäure, hochdosiert (300mg/d)<br />
• β-Blocker<br />
• ACE-Hemmer<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst