Pharmakologischer Demonstrationskurs
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Epilepsie<br />
• Der Begriff Epilepsie, der sich aus dem Griechischen ableitet und soviel wie „Ergriffenwerden“ bedeutet,<br />
beschreibt die Symptome, die die Folge einer massiven, elektrischen Entladung von Nervenzellen<br />
im Gehirn sind. Hierbei kommt es zu spontanen, synchronen und zeitlich stark begrenzten Entladungen<br />
und die Lokalisation im Gehirn entscheidet über die Symptomatik.<br />
• Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Unterscheidung von epileptischen Gelegenheitsanfällen und<br />
einer Epilepsie. Während ein epileptischer Gelegenheitsanfall, den durchschnittlich jeder Mensch einmal<br />
in seinem Leben erleidet, eine klare Pathogenese besitzt, spricht man erst ab zwei epileptischen<br />
Anfällen unklarer Pathogenese von einer Epilepsie.<br />
• Das Risiko an Epilepsie zu erkranken ist im Kindesalter und ab dem 60. Lebensjahr erhöht. Hierbei<br />
gibt es keine direkte Vererbung, sondern lediglich eine genetische Prädisposition, die eine erhöhte<br />
Anfallsneigung bei Auftreten weiterer Faktoren verursacht. Eine Epilepsie darf nicht als Form geistiger<br />
Behinderung aufgefasst werden, wenn auch beide Krankheitsbilder parallel auftreten können.<br />
Hirnrinde<br />
Generalisierte Anfälle<br />
Fokale Anfälle<br />
Skelettmuskulatur<br />
Hirnstamm<br />
Formatio reticularis<br />
„Schaltzentrale des Bewußtseins”<br />
• Je nachdem, ob nur einzelne Areale oder aber das gesamte Gehirn betroffen sind, unterscheidet man<br />
sogenannte fokale und generalisierte Anfälle. Die generalisierten Anfälle werden weiterhin in primär<br />
und sekundär generalisierte Anfälle unterteilt. Bei primär generalisierten Anfällen ist das gesamte<br />
Gehirn von vorneherein betroffen, bei sekundär generalisierten besteht zunächst ein Focus, der sich<br />
auf das gesamte Gehirn ausweitet.<br />
• Einzelne epileptische Anfälle stellen in der Regel keine Lebensgefahr dar. Treten jedoch mehrere epileptische<br />
Anfälle ununterbrochen innerhalb von 30 Minuten auf spricht man vom Status epilepticus.<br />
Der Status epilepticus muß unbedingt durch intravenöse oder rektale Gabe von Benzodiazepinen beseitigt<br />
werden, da eine Hypoxie des Gehirns mit schwerwiegenden Komplikationen droht.<br />
Focus<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst