04.03.2013 Aufrufe

Pharmakologischer Demonstrationskurs

Pharmakologischer Demonstrationskurs

Pharmakologischer Demonstrationskurs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• Cholesterin<br />

• Neben dem mit der Nahrung aufgenommenen Cholesterin verfügt der Körper auch über die<br />

Möglichkeit Cholesterin in der Leber zu synthetisieren. Cholesterin ist in wichtiger Bestandteil der<br />

Zellmembran und bildet den Grundbaustein der Gallensäuren, Steroidhormone und des Vitamin D.<br />

• Bei der Cholesterinsynthese in der Leber stellt die HMG-CoA-Reduktase, die einer negativen<br />

Rückkopplung unterliegt, den geschwindigkeitsbestimmenden Schitt dar und ist daher in wichtiges<br />

pharmakologisches Target. Die Leberzellen verfügen allerdings über einen weiteren Mechanismus<br />

um den Cholesteringehalt zu erhöhen. Sie können die Dichte an LDL-Rezeptoren auf ihrer Zelloberfläche<br />

erhöhen, ein Effekt, der bei der Therapie von Hyperlipoproteinämien genutzt wird.<br />

• Hyperlipoproteinämien<br />

• Hyperlipoproteinämie steht als Überbegriff für unphysiologisch hohe Blutspiegel einzelner Lipidanteile,<br />

wenn auch diese meist in direktem Zusammenhang stehen. So beschreibt der Begriff der<br />

Hypercholesterinämie erhöhte LDL-Spiegel, der der Hypertriglyceridämie zu hohe VLDL-<br />

Spiegel, da VLDL-Partikel besonders reich an Triglyceriden sind. Wie bei vielen Erkrankungen<br />

wird auch hier zwischen primären und sekundären Hyperlipoproteinämien unterschieden.<br />

• Primäre Hyperlipoproteinämie<br />

• Primäre Hyperlipoproteinämien sind genetisch bedingt. Meist liegt ein Mangel an LDL-Rezeptoren<br />

vor.<br />

• Sekundäre Hyperlipoproteinämie<br />

• Im Gegensatz zu primären zeigen sekundäre Hyperlipoproteinämie eine konkrete Erkrankung,<br />

deren Folge sie sind. Neben möglichen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes<br />

mellitus ist häufig eine fettreiche Ernährung und Adipositas der auslösende Faktor.<br />

• Therapiestrategien<br />

• Während primäre Hyperlipoproteinämien nur medikamentös in den Griff zu bekommen sind,<br />

sollte bei sekundären Formen zunächst die zugrundeliegende Erkrankung, oftmals eine falsche<br />

Ernährung, beseitigt werden. Medikamente sollten nur dann eingesetzt werden, wenn eine Gewichtsreduktion<br />

keinen Erfolg zeigt.<br />

• Eine Behandlung ist jedoch unbedingt erorderlich, da Hyperlipoproteinämien schwerwiegende<br />

Komplikationen zur Folge haben können. Durch ein erhöhtes Atheroskleroserisiko steigt auch<br />

das Risiko einer koronaren Herzkrankheit und cerebrale Durchblutungsstörungen treten verstärkt<br />

auf. Um das Risiko einer koronaren Herzkrankheit möglichst gering zu halten wurden<br />

folgende Grenzwerte der einzelnen Lipidbestandteile festgelegt:<br />

Ohne weiteren KHK-Risikofaktor<br />

LDL < 155 mg/dl<br />

LDL + HDL < 215 mg/dl<br />

TG < 200 mg/dl<br />

Bei weiterem KHK-Risikofaktor<br />

LDL < 135 mg/dl<br />

LDL + HDL < 200 mg/dl<br />

TG < 200 mg/dl<br />

© Paul Wilhelm Elsinghorst

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!