Pharmakologischer Demonstrationskurs
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Pyrazolinonderivate<br />
Metamizol (Novalgin ® ) Phenazon (Aequiton-P ® ) Propyphenazon (Demex ® )<br />
• Metamizol wirkt analgetisch, antipyretisch und<br />
spasmolytisch und ist das im Vergleich mit den<br />
übrigen schwachen Analgetika am stärksten<br />
wirksame Analgetikum.<br />
• Man nutzt es insbesondere aufgrund seiner spasmolytischen<br />
Wirkung bei Kolliken.<br />
• Neben einem möglichen Kreislaufkollaps ist<br />
vorallem eine drohende Agranulocytose als unerwünschte<br />
Arzneimittelwirkung zu nennen, die<br />
Grund dafür war, das Metamizol in vielen<br />
Ländern vom Markt genommen wurde.<br />
Benzodiazepine und Nonbenzodiazepine<br />
• Phenazon und Propyphenazon sind im Vergleich mit<br />
Metamizol etwas schwächer wirksam, zeigen jedoch<br />
seltener unerwünschte Arzneimittelwirkungen und unterliegen<br />
daher nicht der Verschreibungspflicht.<br />
• In Anbetracht des Spektrums an Nebenwirkungen bleibt<br />
die Anwendung bei Regelschmerzen allerdings fraglich,<br />
da mit Ibuprofen ein deutlich nebenwirkungsärmerer,<br />
gleichwertiger Wirkstoff zur Verfügung steht.<br />
• Benzodiazepine, die eine zentral dämpfende Wirkung haben, entfalten diese an inhibitorischen<br />
Neuronen des Limbischen Systems und der Formatio reticularis. Sie fördern über eine allosterische<br />
Modulation die Wirkung von GABA an GABAA-Rezeptoren und sind infolgedessen:<br />
• anxiolytisch<br />
(Im Gegensatz zu Neuroleptika, die eine Angst ursächlich<br />
bekämpfen, führen Benzodiazepine zu einer<br />
Bewußtseinsverschiebung, die den Patienten die<br />
Angst nicht länger wahrnehmen läßt.)<br />
• sedierend<br />
(Aufgrund der anxiolytischen und gleichzeitig sedierenden<br />
Wirkung spricht man auch von einer psychovegetativen<br />
Entkopplung, d.h. dass ein Übergreifen<br />
psychischer Stimuli auf das vegetative Nervensystem<br />
verhindert wird.)<br />
• hypnotisch<br />
• myotonolytisch<br />
• antikonvulsiv<br />
• Während der GABAA-Rezeptor ein ligandengesteuerter Ionenkanal ist,<br />
der durch Einstrom von Chloridionen zu einer Hyperpolarisation der<br />
Zellmembran führt, gibt es auch GABAB-Rezeptoren, die als GPCR an<br />
der Reizleitung im Rückenmark beteiligt sind. Durch die Bindung eines<br />
Benzodiazepins zwischen einer α- und einer γ-Unterheit des aus ingesamt<br />
fünf Untereinheiten (α/β/γ) bestehenden GABAA-Rezeptors wird<br />
die Wirkung von GABA erhöht, d.h. nur wenn GABA überhaupt vorhanden<br />
ist kommt es öfter zu einer Öffnung des Ionenkanals.<br />
Baclofen<br />
(Muskelrelaxans<br />
GABAB-Rezeptorantagonist)<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst