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Pharmakologischer Demonstrationskurs

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• Renale Anämien Normochrome Anämie<br />

• Die infolge eines Erythropoetinmangels bei entsprechender Nierenerkrankung wie Niereninsuffiziens<br />

auftretetende renale Anämie zeichnet sich durch eine verminderte Erythrocytenproduktion<br />

aus. Sie wird auch als normochrome Anämie bezeichnet, da der Hämoglobingehalt physiologisch<br />

unverändert ist.<br />

• Die Therapie erfolgt durch Substitution des fehlenden Erythropoetins, das gentechnisch gewonnen<br />

wird. Epoetin entspricht dem humanen Erythropoetin und muss alle 1 bis 2 Tage s.c.<br />

oder i.v. injiziert werden. Darbopoetin hingegen hat im Vergleich zu humanem Erythropoetin<br />

durch eine modifizierte Glykosidierung der Seitenketten wesentlich längere Halbwertszeiten<br />

und erlaubt ein längeres Applikationsintervall.<br />

• Hämostase<br />

• Unter dem Oberbegriff Hämostase werden die Blutungsstillung und die Blutgerinnung zusammengefasst.<br />

Analog zur natürlichen Abfolge spricht man auch von primärer und sekundärer<br />

Hämostase.<br />

• Primäre Hämostase<br />

• Die primäre Hämostase führt zu einer Vasokonstriktion des verletzten Gefäßes und verhindert<br />

durch ein Absenken des Blutdrucks einen größeren Blutverlust. Durch Faktoren, die aus den<br />

zerstörten Endothelzellen freigesetzt werden, werden Thrombocyten aktiviert, die sich an der<br />

Gefäßläsion anlagern und durch Vernetzung einen Thrombocytenpfropf bilden.<br />

• Sekundäre Hämostase<br />

• Die sekundäre Hämostase dient nicht so sehr der akuten Eindämmung des Blutverlustes sondern<br />

mehr dem langfristigen Verschluß der Wunde durch Fibrinbildung. Eine komplexe Kaskade, in<br />

der jeweils übergeordnete Faktoren die ihnen untergeordneten Faktoren durch proteolytische<br />

Abspaltung aktivieren, führt zunächst zur Freisetzung von Thrombin, das Fibrinogen in die<br />

Fibrinopeptide A und B spaltet. Diese Fibrinopeptide können sich spontan zu einem Polymer<br />

zusammenlagern, das durch den ebenfalls von Thrombin aktivierten Faktor XIII quer- und<br />

längsvernetzt wird. Um einen optimalen Wundverschluß und eine schnellere Wundheilung zu<br />

gewährleisten zieht sich der so entstandene Fibrinpfropf im Rahmen der sogenannten Retraktion<br />

zusammen und führt zu einer Annäherung der Wundränder.<br />

• Die Gerinnungskaskade wird anhand der auslösenden Faktoren in ein extrinsisches und ein intrinsisches<br />

System unterteilt. Das durch die Gewebeläsion freigesetzte Gewebethromboplastin<br />

initiiert das extrinsische oder auch extravaskuläre System, das infolge seiner etwas kürzeren<br />

Kaskade zu einer etwas schnelleren Thrombinfreisetzung führt. Das intrinsische oder auch intravaskuläre<br />

System hingegen wird über den ständig im Blut zirkulierenden Hagemann-Faktor aktiviert<br />

und löst eine etwas längere Kaskade aus.<br />

• Die physiologische Gegenregulation der Gerinnungskaskade erfolgt neben etwa 20 weiteren<br />

Faktoren durch Antithrombin III und Protein C. Antithrombin III hemmt die Faktoren IIa, IXa,<br />

Xa, XIa und XIIa; Protein C die Faktoren Va und VIIIa. Die Auflösung eines bereits entstandenen<br />

Fibrinpfropfes erfolgt durch Plasmin im Rahmen der sogenannten Fibrinolyse, wobei<br />

erneut Fibrinopeptide entstehen, die sich jedoch nicht mehr zusammenlagern können. Die Freisetzung<br />

von Plasmin kann durch zwei Faktoren ausgelöst werden: den Gewebeplasminogen-<br />

© Paul Wilhelm Elsinghorst

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