Pharmakologischer Demonstrationskurs
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• Atropin-Vergiftung<br />
• Eine Vergiftung mit Atropin, beispielsweise durch Verzehr der Früchte von Atropa belladonna,<br />
äußert sich in ausgeprägten parasympatholytischen Symptomen.<br />
• Pupillenerweiterung<br />
• Akkomodationsstörungen<br />
• Mundtrockenheit<br />
• Tachykardie<br />
• Geringe Schweißproduktion und starke Hautrötung infolge der Hyperthermie<br />
• Der Körper versucht durch Weitstellen peripherer Gefäße die Wärme, die sonst durch<br />
Schweiß abgegeben werden kann, loszuwerden.<br />
• Verwirrtheit, Halluzinationen<br />
• Eine ursächliche Therapie der Atropinvergiftung erfolgt in der Regel durch Gabe indirekter<br />
Parasympathomimetika wie Physostigmin. Um die Hyperthermie zu lindern kann der Patient in<br />
ein Eiswasserbad gelegt werden.<br />
• Die Wirkungen des Sympathikus<br />
• Der Sympathikus steuert Körperfunktionen, die in Kampf- und Fluchtsituationen benötigt werden.<br />
Skelettmuskulatur Durchblutung ↑<br />
Herz pos. chronotrop (Herzfrequenz ↑), pos. inotrop (Kontraktionskraft ↑), pos.<br />
bathmotrop (Reizbildung ↑) , pos. dromotrop (AV-Überletiung ↑)<br />
Blut Umverteilung aus dem Körperkern in die Peripherie, die Vitalfunktionen<br />
ausgenommen.<br />
Leber Glykogenolyse<br />
Bronchien Dilatation, Sauerstoffversorgung ↑<br />
Blase Miktion ↓, Blasentonus ↓, Sphinktertonus ↑<br />
Auge Mydriasis (Weitstellung der Pupille, nur bei schwachem Licht)<br />
Schweißdrüsen Sekretion ↑ (Vermittelt über sympathische M3-Rezeptoren)<br />
• Die Wirkung des Sympathikus wird lokal durch Noradrenalin, systemisch hingegen durch Adrenalin<br />
ausgelöst. Die Wirkung dieser Neurotransmitter erfolgt in allen Fällen über GPCR, wobei<br />
man mehrere Subtypen voneinander unterscheidet.<br />
• αx-Rezeptoren dienen der Erregung glatter Muskulatur.<br />
• β1-Rezeptoren sorgen für die sympathische Beeinflussung des Herzens.<br />
• β2-Rezeptoren verursachen eine Erschlaffung glatter Muskulatur und verstärkte Glykogenolyse.<br />
• β3-Rezeptoren steigern die Lipolyse.<br />
• Das Wirkspektrum der einzelnen Pharmaka und der endogenen Liganden wird in erster Linie durch<br />
das Vorhandensein einer Substitution am Stickstoff und deren Größe beeinflusst. So führt eine voluminösere<br />
Substitution des Stickstoffes zu stärkerer β-Selektivität.<br />
Rezeptor α β1 β2 β3<br />
Noradrenalin ● ● ●<br />
Adrenalin ● ● ● ●<br />
Isoprenalin ● ●<br />
© Paul Wilhelm Elsinghorst